zum Hauptinhalt

Homepage: Geoforscher kooperieren mit Kirgisistan Zentralasiatisches Institut in Bishkek eröffnet

Um geologischen Naturkatastrophen wie Hangrutschungen, Bergstürzen und Schlammströmen, aber auch Erdbeben und Wasserengpässen in Kirgisistan entgegenzuwirken, wurde in Zusammenarbeit mit Potsdamer Forschern ein Institut gegründet. Am vergangenen Montag hat das „Zentralasiatische Institut für Angewandte Geowissenschaften“ (ZAIAG) in Bishkek, Kirgistan, mit einer feierlichen Eröffnung seine Arbeit aufgenommen.

Stand:

Um geologischen Naturkatastrophen wie Hangrutschungen, Bergstürzen und Schlammströmen, aber auch Erdbeben und Wasserengpässen in Kirgisistan entgegenzuwirken, wurde in Zusammenarbeit mit Potsdamer Forschern ein Institut gegründet. Am vergangenen Montag hat das „Zentralasiatische Institut für Angewandte Geowissenschaften“ (ZAIAG) in Bishkek, Kirgistan, mit einer feierlichen Eröffnung seine Arbeit aufgenommen.

Im Anschluss an die Eröffnung tagte die Gründerversammlung sowie der Aufsichtsrat des ZAIAG. Als erste Aktivität am ZAIAG findet im Zusammenhang mit der Eröffnung der jährlich vom GeoForschungZentrum Potsdam (GFZ) organisierte Internationale UNESCO-Trainingskurs „Seismology and Seismic Hazard Assessment“ (20. August bis 23. September) mit 26 Teilnehmern aus zehn Ländern statt. Das ZAIAG ist ein Kooperationsprojekt der Republik Kirgistan und des GFZ Potsdam gemeinsam mit dem Internationalen Zentrum für Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) der Justus Liebig-Universität Gießen.

Seine Ziele sind die Durchführung und Förderung geowissenschaftlicher Forschung mit deutlichem Schwerpunkt auf Anwendungsorientierung. Dazu gehören insbesondere Geodynamik, Natur- und Umweltgefahren, Klima, Wasser sowie Ressourcennutzung und -sicherung. Prof. Rolf Emmermann, Vorstandsvorsitzender des GFZ Potsdam, wies in einem Statement auf die wissenschaftliche und ökologische Dringlichkeit dieses Projekts hin: „Zentralasien, speziell Kirgistan, ist ein geodynamisch sehr aktives Gebiet, das durch geologische Naturkatastrophen wie Hangrutschungen, Bergstürze und Schlammströme, aber auch Erdbeben extrem gefährdet ist.“ Hinzu kämen Wasserknappheit und Verschlechterung der Wasserqualität.

Die Wasserprobleme hätten schon jetzt zu einer sprunghaft angestiegenen Erkrankung der Bevölkerung, zu Desertifikation und zur Versalzung der Bewässerungsflächen geführt. Andererseits ist Zentralasien reich an natürlichen Ressourcen und noch weitgehend intakten Ökosystemen. „Die Gründung eines solchen Instituts, das sich mit der Nutzung und dem Management von Naturressourcen beschäftigt, soll zum einen Hilfe zur Selbsthilfe leisten, zum anderen aber auch das vorhandene wissenschaftliche Potenzial des Landes aktivieren und sichern“, sagte Emmermann weiter.

Die Etablierung des Instituts soll laut GFZ Rahmenbedingungen schaffen, die den qualifizierten Wissenschaftlern Zentralasiens den Anschluss an die internationale Fachwelt ermöglichen. „Wissenschaft und Forschung am Institut für Angewandte Geowissenschaften kann deshalb einen Beitrag zur Stärkung der Leistungsfähigkeit und zur Stabilisierung der Region leisten, weil hier geeignete Strategien zur Lösung der dringenden Probleme entwickelt werden können“, heißt es von dem Potsdamer Forschungsinstitut.

Das Projekt ZAIAG soll die Basis bilden für multidisziplinäre Aktivitäten von Wissenschaftlern aus Kirgistan und den anderen zentralasiatischen Staaten mit Partnern aus Deutschland und in seinem Endausbau rund 100 Mitarbeiter umfassen, davon 50 Wissenschaftler. PNN

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })