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Landeshauptstadt: George Clooney auf Potsdam-Trip

US-Star besichtigte Uni-Gebäude am Griebnitzsee und aß in der „Villa von Haacke“. Bald soll er für Filmdreh wiederkommen

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Er macht ernst. George Clooney ist zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen in Potsdam, Berlin und im Harz unterwegs. Mit einem Team von Studio Babelsberg sucht der US-Schauspieler Drehorte für sein neues Filmprojekt „The Monuments Men“. In Potsdam wurde er am vergangenen Dienstag dabei gleich zweimal erkannt: In Babelsberg schaute Clooney sich das ehemalige Präsidialgebäude des Deutschen Roten Kreuz (DRK) an, heute Sitz der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam. Das Gebäude wurde ab 1939 in nationalsozialistischer Architektur errichtet, entworfen von SS-Führer Norbert Demmel. Es erstreckt sich über 196 Meter und ist mit Marmor und Travertin ausgestattet.

„Ja, George Clooney hat sich von unseren zuständigen Mitarbeitern die Räumlichkeiten zeigen lassen“, bestätigte Uni-Sprecherin Birgit Mangelsdorf. Er habe auch angefragt, ob die Uni Dreharbeiten grundsätzlich erlauben würde, so Mangelsdorf. Die Antwort fiel eindeutig aus: Solch eine Chance werde sich die Potsdamer Uni nicht entgehen lassen, man würde sich freuen, Drehort zu sein – „natürlich so es sich mit den Lehrveranstaltungen vereinbaren lässt“, sagte die Sprecherin. Bereits vor mehr als 30 Jahren stand in dem monumentalen Präsidialgebäude ein berühmter Schauspieler vor der Kamera: István Szabó drehte dort „Mephisto“ mit Klaus Maria Brandauer.

Mit Clooney könnten bald weitere namhafte Schauspieler folgen: Nach Berichten von US-Medien hat Clooney für „The Monuments Men“ ein Staraufgebot verpflichtet. Mitwirken sollen Bond-Darsteller Daniel Craig, Jean Dujardin aus dem oscarprämierten Stummfilm „The Artist“, Cate Blanchett, Bill Murray und John Goodman. Bereits im März sollen die Dreharbeiten beginnen. Die Anzeichen, dass Clooney sich für einen Dreh in Deutschland mit dem Studio Babelsberg als Produktionsdienstleister entscheidet, verdichten sich. Derzeit könne man sich dazu allerdings offiziell nicht äußern, so Studio-Sprecher Eike Wolf.

Clooney will in „The Monuments Men“ die Geschichte einer Spezialeinheit der US-Armee erzählen, die damit beauftragt war, von den Nationalsozialisten geraubte Kunstschätze zurückzuholen und vor der Zerstörung zu retten. Die Einheit bestand aus Museumsangestellten, Kuratoren und Historikern, die sich selbst „The Monuments Men“ nannten. Das Drehbuch, das Clooney selbst geschrieben haben soll, basiert auf dem gleichnamigen Buch von Robert M. Edsel aus dem Jahr 2009. Produzent wird Grant Heslov sein, mit dem Clooney den Thriller „Ides of March“ („Tage des Verrats“) über den US-Politikbetrieb und „Good Night and Good Luck“ über die McCarthy-Ära gedreht hat.

Eine feste Adresse für Prominente ist in Potsdam die „Villa von Haacke“. In dem italienischen Nobel-Restaurant mit Sitz in einer restaurierten Persius-Villa an der Hegelallee in der Innenstadt aßen Clooney und sein Team am Dienstag zu Mittag. Der Filmstar blieb den übrigen Gästen nicht verborgen, auch wenn Clooney im abgetrennten achteckigen Turmzimmer speiste und leger Basecap, Jeans und eine Sweaterjacke trug. Restaurant-Chef Bülent „Toni“ Demir freute sich über den prominenten Gast, mehr wollte er aber mit Rücksicht auf die Privatsphäre Clooneys nicht verraten. Bei Demir waren in der Vergangenheit während Dreharbeiten in Babelsberg auch schon Kevin Spacey und Jackie Chan auf eine italienische Pasta eingekehrt.

Die Stardichte in Potsdam wird sich in den kommenden Monaten sehr wahrscheinlich noch erhöhen: Neben Clooneys „The Monuments Men“ werden drei weitere hochkarätige Filme in Babelsberg gedreht. Kurz vor Drehstart steht „Die Schöne und das Biest“ mit Gérard Depardieu und Léa Seydoux. Ab März soll für das Politdrama „Reykjavik“ mit Oscar-Preisträger Christoph Waltz als Gorbatschow und Michael Douglas als Reagan in Babelsberg und Reykjavik gefilmt werden. Auch Regisseur Wes Anderson hat sich Babelsberg als Drehort ausgesucht: Für „The Grand Budapest Hotel“ sollen Bill Murray und Jude Law vor der Kamera stehen. Mit dieser Reihe von Großproduktionen würde Studio Babelsberg die Krisenzeit dieses Jahres – bisher standen die Filmhallen in 2012 weitgehend leer – fulminant beenden.

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