ATLAS: Gepennt
Im Rathaus hat mal wieder jemand gepennt. Da schreibt der Bund der Steuerzahler einen langen Brief an die Stadt und stellt kritische Fragen zum Badneubau.
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Im Rathaus hat mal wieder jemand gepennt. Da schreibt der Bund der Steuerzahler einen langen Brief an die Stadt und stellt kritische Fragen zum Badneubau. Eigentlich müssten da alle Alarmglocken schrillen. Denn der Steuerzahlerverein bringt Kommunen mit seinem jährlichen Schwarzbuch zur Verschwendung öffentlicher Gelder regelmäßig in Erklärungsnot. Doch von Alarm keine Spur, seit drei Monaten wird nun schon an einer Antwort gebastelt. Der Fall zeigt: Das Management im Umgang mit Beschwerden und Kritik funktioniert im Rathaus – besser gesagt im Büro von Oberbürgermeister Jann Jakobs – längst nicht fehlerfrei. Dabei hatte die Stadtverwaltung schon in der Vergangenheit mit genügend Pannen solcher Art zu tun, bei denen die linke Hand nicht weiß, was und ob die rechte überhaupt etwas tut. Zuletzt war das erst wieder zu beobachten, als für das Künstlerhaus „Scholle 51“ der Schutz durch den geltenden Bebauungsplan aufgehoben werden sollte und die Rathausspitze davon aus der Zeitung erfuhr. Es ist im Rathaus endlich Zeit für ein Kommunikationsmanagement, das diesen Namen auch verdient. Denn gerade im Fall des Steuerzahlerbundes hat Potsdam auch Argumente, die für den jetzt teureren Standort am Brauhausberg sprechen – etwa die große Zahl der steuerzahlenden Wähler, die sich vor zwei Jahren für genau diesen Platz für das neue Bad aussprachen. Doch wenn die Krisenkommunikation versagt oder sich in die Unendlichkeit zieht, nutzen alle guten Erklärungen nichts.
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