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Nun kann er wachsen: Regierungschef Platzeck pflanzte einen Apfelbaum in die Erde des einst königlichen Weinbergs.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Gepflanzt: Platzeck-Baum am Weinberg

Es ist der Vorliebe Friedrich des Großen (1712-1786) für frisches Obst zu verdanken, dass vor 250 Jahren auf dem Potsdamer Klausberg Aprikosen, Pfirsiche und Weintrauben reiften. Nun soll der königliche Garten wieder rekultiviert werden, die Berliner Mosaik-Werkstätten für Behinderte arbeiten schon seit einigen Jahren daran, das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kleinod wieder herzurichten.

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Es ist der Vorliebe Friedrich des Großen (1712-1786) für frisches Obst zu verdanken, dass vor 250 Jahren auf dem Potsdamer Klausberg Aprikosen, Pfirsiche und Weintrauben reiften. Nun soll der königliche Garten wieder rekultiviert werden, die Berliner Mosaik-Werkstätten für Behinderte arbeiten schon seit einigen Jahren daran, das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kleinod wieder herzurichten. Finanziert wird es unter anderem durch Baum-Patenschaften. Die jüngste hat Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) übernommen – für einen Apfelbaum, den er am Donnerstag selbst in die Erde der historischen Gartenanlage pflanzte.

1862 ließ der Obstzüchter Alexis Lepère den Garten nördlich von Sanssouci zu einer wahren Frucht-Oase werden. Nach Pariser Vorbild legte er auf einem Teil des Weinberges einen 40 mal 17,5 Meter großen Obstgarten an, der durch drei Mauern gegliedert wurde. Deren exakt berechneter Abstand ermöglichte eine optimale Sonneneinstrahlung und ein günstiges Klima, sodass in dem Garten neben exotischen Früchten auch Kirschen, Birnen und Äpfel gediehen.

Nun stehen in den Lepéreschen Mauern wieder Obstbäume. „Auf der Südseite Wein, im Osten Pfirsiche, in der Abendsonne Birnen und in der Mitte Äpfel“, sagt Wein- und Gartenbauer Oliver Boden. Der 38 Jahre alte Berliner kommt seit sechs Jahren zur Gartenarbeit auf den Weinberg, zweimal wöchentlich leitet er eine Gruppe der Mosaik-Werkstätte.

Mit der gemeinnützigen Werkstatt schloss die Schlösserstiftung im Jahr 2006 einen Pflegevertrag zur Rekultivierung des Weinbergs. Seitdem sind auf der 3,6 Hektar großen Gartenanlage alte Wege wieder freigelegt sowie 700 Rebstöcke und mehr als 100 Obstbäume gepflanzt worden. 2,8 Millionen Euro kostet die Rekultivierung, wie Stiftungsdirektor Hartmut Dorgerloh sagt. Peter Könnicke

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