Landeshauptstadt: Gerädert durch die Stadt
Mit dem Elektro-Roller nach Sanssouci Erster Segway-Point wurde in Potsdam eröffnet
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Aufsteigen, nach vorne beugen, losfahren. So funktioniert die nächste Generation der Fortbewegung namens Segway Personal Transporter (PT), die nun auch Einzug in die Straßen der Landeshauptstadt halten soll. Gestern wurde die Eröffnung des ersten Potsdamer Segway- Point in der Benkertstraße gefeiert. In einigen deutschen Großstädten gehört der Elektro-Roller bereits seit 2006 zum Stadtbild. Nun soll er auch in Potsdam zum Einsatz kommen.
Die Funktionsweise des zweirädrigen Flitzers ist schnell erklärt: Sobald man auf den Segway steigt, beginnen Sensoren 100-mal pro Sekunde die Körperposition des Fahrers sowie die Umgebung zu analysieren. Will man sich vorwärts oder rückwärts bewegen, verlagert man den Körperschwerpunkt in die gewünschte Richtung. Gas und Bremse gibt es nicht. Zum Halten bringt man den rollenden Stehplatz, indem man den Oberkörper in eine senkrechte Position zurückführt. Um nach links und rechts zu fahren, bewegt der Fahrer die Lenkstange entsprechend. Bis zu 20 Stundenkilometer erreicht der Roller. Auf Bürgerssteigen ist allerdings Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben. Gleichgewichtssensoren sorgen dafür, dass der Segway selbstständig aufrecht stehen kann. „Ein Umfallen sei nahezu ausgeschlossen“, so Nadine Mannshardt, eine der 14 Segway-Guides.
Neben Segway PT’s zum privaten Gebrauch bietet das Unternehmen um Geschäftsführer Michael Kruse auch öffentliche Touren durch Potsdam an. Die 18 Kilometer lange Strecke führt vom Holländischen Viertel, über Alexandrowka, Krongut Bornstedt und natürlich Schloss Sanssouci, bis hin zum Neuen Palais und dem Brandenburger Tor. Der Charakter der Tour soll dabei mehr dem eines „gemütlichen Gleitens“ als dem einer Sightseeing-Tour entsprechen, die ihren Fokus auf historische Details legt. Gebucht werden können die Touren für 77 Euro im Internet. „Der Stadtrundfahrt richtet sich vor allem an Touristen, die mehrere Tage in Potsdam verweilen und ihren Urlaub gezielt planen wollen“, erklärte Michael Kruse. Er sieht den Segway aber auch als eine alternative Fortbewegungsmöglichkeit, die im Hinblick auf autofreie Innenstädte auch für die Potsdamer relevant werden könnte. In Brandenburg ist der Segyway PT allerdings noch nicht für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen. „Wir konnten uns aber eine Sondergenehmigung für bestimmte Streckenabschnitte erarbeiten und erwarten weitere wichtige Veränderungen im Mai“, sagte Kruse gegenüber den PNN.
Die Besonderheit am PT ist seine umweltfreundliche Handhabung . Als Tankstelle dient dem kleinen Flitzer die Steckdose. Eine Akkuladung reicht für etwa 40 Kilometer Fahrtstrecke. Für das Steuern des Segways ist ein Mofa-Führerschein erforderlich. evz
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