Die Stadtverordneten, die gestern Abend im Finanzausschuss zusammen kamen, konnten es sich leicht machen. Schließlich hatte der Oberbürgermeister ihnen die Pläne für einen Umzug des Potsdam-Museums und neue Schwerpunkte in der Kulturpolitik vorgelegt. Damit sollte eigentlich auch geklärt sein, dass die Stadt sich beides leisten kann. Dem ist aber nicht so. Beim Museumsumzug will der Oberbürgermeister die günstigere Variante durchsetzen – den Standort Altes Rathaus statt Brockesches Haus – , bei den neuen Kultur-Schwerpunkten warnt der Finanzbeigeordnete davor, dass der Sparkurs der Stadt in Gefahr gerät. Logisch ist das nicht. Denn den Bürger interessiert es wenig, ob innerhalb der Verwaltung die einzelnen Fachbereiche dafür verantwortlich sind, ihr Budget einzuhalten – was zählt, ist das Gesamtbild. Und in dem steht der Oberbürgermeister an der Spitze der Verwaltung. Er muss dafür sorgen, dass seine Fachbereiche vorschriftsmäßig arbeiten. Sieht er das – wie es nun bei der Kultur der Fall zu sein scheint – nicht gegeben, muss er handeln. Hinterher zu reklamieren, die Fachbereichs-Kollegen hätten sich nicht an die Spielregeln gehalten, wird ihm nicht weiter helfen.
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