Landeshauptstadt: Geschenke zum Gesundwerden
Weihnachtsclown Natscha bringt junge Patienten mit kleinen Präsenten auf andere Gedanken
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Als der kleine Lukas aus der Narkose erwacht, blickt er in ein Clownsgesicht. Er ist noch benommen. Aber er lächelt, während der Clown seine Späße macht.
In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Ernst von Bergmann bringt Weihnachtsclown Natscha kleine Kranke für einige Minuten auf andere Gedanken. Wie gestern am Donnerstag. Entsandt hat sie das Kaufhaus Karstadt, alle 35 Kinder und Jugendlichen besucht die Clowns-Frau und verteilt kleine Geschenke.
Die siebenjährige Jolina Kreische aus Werder (Havel) freut sich besonders über den großen gelben Plüsch-Winnie-Pooh. Trotzdem ist sie am Tag ihrer Entlassung in Gedanken schon woanders. Ihre Ungeduld hat einen Grund: „Ich muss nämlich noch meine Stiefel putzen, bevor der Nikolaus kommt.“
Auch auf Station L3, auf der sich Ärzte und Schwestern um Kinder ab sechs Jahren kümmern, werden die kleinen Patienten am Freitagabend blitzblanke Stiefel auf dem Flur deponieren. „Wir Schwestern sorgen dann dafür, dass sie am nächsten Morgen gefüllt sind“, sagt Stationsleiterin Andrea Grothe. Denn für Kinder sei es zwar immer schlimm, im Krankenhaus zu sein. „Kurz vor Weihnachten ist es aber besonders schwer.“
Um den Kleinen ihren Aufenthalt in der Kinderklinik zu verschönern, wird nicht nur der Stationsflur mit Lichterketten und Tannenbaum geschmückt. Die Schwestern von Station L3 organisieren zusätzlich Bastel- und Lesenachmittage – und werden dabei von den Auszubildenden kräftig unterstützt. So haben die zukünftigen Kinderkrankenschwestern des Klinikums Ernst von Bergmann ein Theaterstück einstudiert, das sie in der kommenden Woche für die kleinen Patienten aufführen werden.
Außerdem bekommen die Kinder von Station L3 mittwochs Besuch vom Clowns-Duo „Die roten Nasen“. „Die beiden sind so beliebt, dass chronisch kranke Kinder ihre Behandlungen immer auf den Mittwoch legen lassen, um die beiden nicht zu verpassen“, erzählt Andrea Grothe. Und auch bei den anderen Kindern sei die positive Wirkung der Clowns deutlich zu bemerken: „Die Kleinen sind bei der Behandlung ruhiger und insgesamt fröhlicher“, erklärt die Stationsleiterin.
Alle Kinder, die zurzeit noch auf Station L3 behandelt werden, können sich nach Einschätzung von Andrea Grothe auf ein Weihnachtsfest mit der Familie freuen: „Wir bemühen uns, alle Kinder, denen es gut genug geht, zum Heiligabend nach Hause zu ihren Eltern zu schicken.“
Der zwölfjährige Jonas Dokarzek wird sogar schon am Nikolaustag wieder zu Hause Am Stern sein. Doch der Verband an der Hand bleibt noch dran. Beim Stiefelputzen wird ihm seine Oma wohl etwas helfen müssen. Viktoria Schiller
Viktoria Schiller
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