Landeshauptstadt: Geschichte in Filmen
Dokumentationen über den sowjetischen Militärgeheimdienst und den Holocaust
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Zwei Dokumentarfilme widmen sich am morgigen Mittwoch der Geschichte während der Zeit des Nationalsozialismus und der Präsenz des sowjetischen Militärgeheimdienstes in Potsdam. In der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße wird um 18 Uhr der Film „Geheimnisvolle Orte: Das russische Potsdam“ gezeigt. Anschließend wird Regisseur Christian Klemke im Gespräch mit Gedenkstättenleiterin Ines Reich Auskunft über Entstehung und Hintergründe des Films geben. Der Berliner Filmemacher hat an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg studiert. Der Film erzählt unter anderem die Geschichte des zentralen Untersuchungsgefängnisses der sowjetischen Spionageabwehr in der Leistikowstraße innerhalb des ehemaligen Sperrgebietes „Militärstädtchen Nr. 7“. Zudem ist es Klemke gelungen, den einstigen Chef der sowjetischen Spionageabwehr Ivan L. Ustinov vor die Kamera zu bekommen. Sein erster Deutschland-Aufenthalt führte ihn zwischen 1951 und 1957 in leitende Positionen in das Hauptquartier der Spionageabwehr am Neuen Garten. Später leitete Ustinov die Verwaltung der Sonderabteilungen des KGB bei den sowjetischen Truppen in Deutschland. Er war damit der dienstälteste Deutschlandchef der im MfS-Jargon „Militärtschekisten“ genannten Geheimdienstler.
Mit der Verschleppung von etwa 25 000 Juden aus dem Deutschen Reich nach Riga beschäftigt sich der Dokumentarfilm „Wir haben es doch erlebt“, der um 19.30 Uhr im Friedenssaal in der Schopenhauerstraße 23 gezeigt wird. Auch viele Juden aus Potsdam wurden zunächst nach Riga deportiert und in weiteren Transporten nach Auschwitz gebracht. Zuvor waren die lettischen Juden des Ghettos erschossen worden. In dem Film sprechen Zeitzeugen erstmals über das Massaker, erzählen vom Leben im Ghetto und vom Überleben mit dem Trauma. Regisseur Jürgen Hobrecht wird im Anschluss für Fragen zur Verfügung stehen. Der Eintritt ist jeweils frei. PNN
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