LEUTE in Potsdam: „Geschichten lagen förmlich auf der Straße“ Christoph Ernesti – Sprecher im Oberlinhaus
LEUTE in Potsdam Irgendwie sei es für ihn etwas komisch, dass er derartig ins öffentliche Interesse gerückt werde. „Eigentlich ist es meine Aufgabe, andere Menschen und ihre Arbeit bekannt zu machen“, bemerkt Christoph Ernesti.
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LEUTE in Potsdam Irgendwie sei es für ihn etwas komisch, dass er derartig ins öffentliche Interesse gerückt werde. „Eigentlich ist es meine Aufgabe, andere Menschen und ihre Arbeit bekannt zu machen“, bemerkt Christoph Ernesti. Seit knapp zwei Monaten ist er für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins Oberlinhaus verantwortlich. Dass er einmal in Babelsberg arbeiten würde, habe er nicht geahnt, sagt der Journalist, der nach dem Abitur Englisch, Geschichte und Publizistik studierte. Auf der Suche nach einem Volontariat absolvierte er diverse Praktika in einer Nachrichtenagentur, bei Lokalzeitungen und auch bei der bei der AUTO-Zeitung in Köln. Für eine Oldtimer-Zeitschrift schrieb er gar eine Reportage über die alten Lastwagen eines Schweizer Zirkus“. Diese habe dem reisenden Unternehmen so gefallen, dass es den gebürtigen Harzer kurzerhand als Pressesprecher einstellte. „Im Hintergrund hatte ich immer den Wunsch, in einer Redaktion zu volontieren, um Redakteur zu werden“, schmunzelt Ernesti. Aus einem halben Jahr beim Zirkus wurden vier, und zur Öffentlichkeitsarbeit kamen die Tourneeplanung und das Artistenmanagement für das reisende Volk. In dieser Zeit, Anfang der 90er, entstanden auch Kontakte nach Russland – wohin es Ernesti dann auch verschlagen sollte. Aus St. Petersburg berichtete er als Auslandskorrespondent über die rasanten Veränderungen. „Die Geschichten lagen dort förmlich auf der Straße“, schwelgt er nachträglich. Nach zwei Jahren wurde das Büro dort allerdings geschlossen. Zurück in Deutschland begann der 1962 Geborene für einen namhaften Hausgerätehersteller zu arbeiten. Dieser schickte ihn später ebenfalls nach Russland – als Marketingmanager. An diese Zeit erinnere er sich gern zurück. Nach wie vor versüße er sich so manchen Abend mit junger russischer Literatur. Nach seiner Rückkehr übernahm Christoph Ernesti die Pressearbeit für die Johanniter in Berlin. Nun ist er in Potsdam angekommen, zumindest beruflich. Das ihn sein bisheriger Lebensweg woanders hin geführt hat, als ursprünglich erhofft, scheint für ihn stimmig zu sein. Wenn Ernesti von der Vielseitigkeit seiner Aufgaben und den Herausforderungen spricht, schwingt in seiner Stimme Zufriedenheit mit. Nun sei er gespannt auf das Neue, das auf ihn wartet und dass er „gern ausfüllen möchte“. In Potsdam. In Babelsberg. U. Strube
U. Strube
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