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Links und rechts der Langen Brücke: Geschmäckle

Sabine Schicketanz über Zweifel an der Schließung der Schwimmhalle am Brauhausberg

Stand:

Die Zweifel werden mittlerweile sogar öffentlich geäußert – Zweifel daran, dass bei der Schließung der Schwimmhalle am Brauhausberg vor einer Woche tatsächlich alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Begriffe wie „Rost-Show“ machen unter Kommunalpolitikern die Runde, und im jüngsten Hauptausschuss war die Rede davon, dass die Schließung ausgerechnet dieser Halle, die so eng mit dem umstrittenen Vorhaben Niemeyer-Bad verbunden ist, durchaus ein „Geschmäckle“ besitze. Zu dieser Bewertung trug weiter bei, dass der Technik-Chef des Kommunalen Immobilienservice – Nachfolgeunternehmen des Hochbauamts – ebenfalls im Hauptausschuss unmissverständlich zu Protokoll gab, dass bereits 1992 ein Gutachten alle Schäden an der Schwimmhalle aufgelistet hatte. Dazu gehörte schon damals der Rost an den sensiblen Stahlträgerköpfen – auch wenn dieser vor 14 Jahren noch minimal war. Dass die wichtigen Verbindungsstücke nunmehr fast durchgerostet sind, kann nicht wirklich überraschen. Doch der Knackpunkt ist: Bisher hatte die Stadt behauptet, die Stahlträgerköpfe seien nicht untersucht worden, weil sie sich unter Abdeckungen befinden. Nun werden die Stimmen, die behaupten, die Einsturzgefahr der Schwimmhalle könnte mehr als nur ein glücklicher Zufall für die Befürworter des Niemeyer-Bads sein, immer lauter. Zu ihnen gehören auch engagierte Cottbuser, die sich vor ein paar Jahren gegen die Schließung einer Sportschwimmhalle in ihrer Stadt gewehrt haben. Sie nennen die damals erfolgt Schließung wegen Einsturzgefahr einen „Mord“ an ihrer Halle, die Schäden seien mutwillig herbeigeführt worden, behaupten sie, um eine neue Halle zu bauen. Mit der Potsdamer Situation ist dieser Fall nicht vergleichbar – und er wird es hoffentlich auch nicht.

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