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Landeshauptstadt: Geschmacksfragen

Online-Magazin „freisein“: Von Potsdamern gegründet

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Schokoküsse und Erdbeereis – so beschreiben Jugendliche ihren liebsten Gaumenkitzel in dem Brandenburger Online-Magazin „freisein“. Jeden Monat schreiben junge Blogger dort ihre Gedanken zu einem bestimmten Thema ins Internet, diesen Monat dreht es sich alles um das Wörtchen „Geschmack“.

Allerdings befassen sich die Blogger im „Freisein-Netzwerk“ noch mit vielen anderen Themen. Denn egal ob es sich um Gedanken über Alltag, Gefühle oder Gesellschaft handelt, „bei uns geht es um alles, was uns Jugendliche verbindet“, sagt die frühere Potsdamerin Michaela Zimmermann. Michaela ist schon von Anfang an dabei, als das Magazin noch in einer gedruckten Version erscheinen sollte. „Die Idee ist uralt“, erzählt die 21–Jährige.

Bereits 2003 wurde über ein jugendliches, unabhängiges Magazin für Brandenburg diskutiert, das „frei“ von Kommerz sein sollte. Zwei gedruckte Ausgaben mit einer Auflage von 20 000 Stück wurden an Brandenburgs Schulen verteilt, doch langfristig sei das einfach zu teuer gewesen. „Wir konnten keine Sponsoren mehr auftreiben“, erklärt Michaela, die heute in Marburg Politikwissenschaft studiert. Denn „das mit der Werbung“ hätte den Vorstellungen von „freisein“ einfach widersprochen. Außerdem seien die Autoren – früher vor allem Potsdamer – längst quer in Deutschland verteilt und das Projekt nicht mehr nur auf die Region Brandenburg begrenzt, erklärt sie. Deswegen ist Michaela auch ein wenig enttäuscht, weil es inzwischen keinen einzigen Blogger mehr aus Potsdam gibt. „Das tut schon etwas weh.“

Geblieben ist die Lust am Schreiben. Unter Namen wie „Furchtlos“, „Gestrandet“ oder „Der Franzose“ formulieren die jungen Autoren aus ganz Deutschland im „freisein“ nicht nur über angesagt Partys, sondern auch über ernsthafte Themen wie die Tibet-Krise und die Olympischen Spiele in Peking in diesem Jahr. „Es wurde heftig darüber diskutiert“, berichtet Michaela. Die Diskussion sei ihr sehr wichtig, es gehe um einen regen Austausch zwischen jungen Menschen.

Dabei findet sie es erstaunlich, auf wie viele überraschende Ideen die Autoren kommen. „Einfach eine unerwartete Reaktion zu bekommen, finde ich schön“, betont die Studentin. Auch in diesem Monat war sie wieder verblüfft: Denn einen Schokokuss hätte sie wirklich nicht mit Geschmack verbunden. Susanna Maier

Im Internet:

www.freisein-online.de

Susanna Maier

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