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ATLAS: Geschmälert

Sabine Schicketanz über alarmierende Vorfälle

Stand:

Die gewalttätigen Vorfälle, die den 1. Mai in Potsdam geprägt haben, sind alarmierend. Vor dem Döner- Imbiss in der Brandenburger Straße haben sich offenbar in großer Heftigkeit Aggressionen entladen. Zum Hintergrund der Massenschlägerei allerdings gibt es wenig gesicherte Erkenntnisse. Klar scheint nur, dass es kein gezielter Angriff auf den Döner-Imbiss war, ein latenter Alltagsrassismus aber eine Rolle gespielt hat. Zurückhaltung in der Interpretation der Vorgänge ist geboten, gleichsam der notwendige Ernst im Umgang mit ihnen und allen Vorwürfen, die auftauchen. Angesichts dessen erscheint die gestrige Pressemitteilung der AK Antifa aus Potsdam fahrlässig, fast gefährlich. Es habe einen „massiven Übergriff von Neonazis“ auf den Döner-Imbiss gegeben, heißt es dort. Daran sei „eine uniformierte Gruppe von ca. 30-60 jungen Männern“ beteiligt gewesen. Bei allem Respekt für die Arbeit der AK Antifa im Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit – mit dieser Verlautbarung hat der AK Antifa seinem Anliegen einen Bärendienst erwiesen. Er hat ein Geschehen geschildert, was selbst der überzeugteste Gegner rechtsradikaler Gesinnung nicht gesehen haben kann. Damit wird die Glaubwürdigkeit der AK Antifa geschmälert – leider. Denn sie ist, angesichts der ständigen Gefahr von Verharmlosung rechter Gewalttaten, bitter nötig.

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