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Landeshauptstadt: Gespaltene Reisegruppe

US-Gäste aus Sioux Falls besuchten gestern Potsdam

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US-Gäste aus Sioux Falls besuchten gestern Potsdam Sanssouci - Reiseleiter Björn Meinhardt blickt auf seine 18-köpfige Gruppe, die an diesem Nachmittag gerade im Neuen Palais angekommen ist und dort den letzten Teil ihres Tagesbesuchs in Potsdam absolviert: Die Teilnehmer sind alle aus der Umgebung von Potsdams Partnerstadt Sioux Falls. Meinhardt ist dort lutheranischer Pfarrer, er erzählt von der bisherigen Kulturreise in Deutschland. Am Tag zuvor waren die US-Touristen in Leipzig, dort bei einem Gebet des bundesweit bekannten Pfarrers Christian Führer. „Er nannte Bush einen Kriegspräsidenten“, berichtet Meinhardt, „die Reaktionen fielen sehr unterschiedlich aus, denn die Gruppe ist in ihrer Einstellung zur US-Politik so gespalten wie das restliche Land.“ Beim Besuch in Potsdam ist freilich von diesen Unterschieden kaum etwas zu bemerken. Neben der obligatorischen Busrundfahrt steht auch ein Abstecher ins Stadtmuseum in der Benkertstraße auf dem Programm. Bei so viel Kultur wächst die Distanz zu den Wahlen. Im Bundesstaat South Dakota, in dem Sioux Falls liegt, gewann Bush mit 60 Prozent. „Die Stimmung war kurz vor der Wahl aufgeheizt“, sagt Meinhardt: „Demokraten wie Republikaner riefen bei den Wählern an, am 3. November war jeder froh, dass es vorbei war.“ So wie Noreen Johnson, eine Haar-Stylistin aus Sioux Falls. Über die Wahlen redet sie nur vorsichtig, spricht lieber begeistert über ihren ersten Trip durch Europa: „In Potsdam sind die Gebäude höher, es gibt mehr Historie und es ist dichter bebaut als bei uns.“ Zwischen den Stationen fahren die Reisenden Bus. Stadtführer Kevin Kennedy scherzt: „Wir fahren nun nach Sanssouci – und das hat nichts mit japanischen Sushi zu tun.“ Henri Kramer

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