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Von Peer Straube: Gestaltungsrat ist besetzt

Klipp beruft sechs Architekten, Ingenieure und Landschaftsplaner

Von Peer Straube

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Die Mitglieder des umstrittenen Gestaltungsrats für Bau- und Sanierungsvorhaben in Potsdam stehen fest. Sechs Namen stehen auf der Liste, die Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) am kommenden Mittwoch den Stadtverordneten vorlegen will. Die Lebensläufe und fachliche Qualifikation der Nominierten sind dabei durchaus illuster.

Da wäre etwa die im italienischen Bologna geborene Diplom-Ingenieurin Mara Pinardi. Die 54-Jährige hat in Florenz studiert, war von 1987 bis 1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Stadterneuerung-Entwerfen an der Hochschule der Künste Berlin und führt seit 1992 ein eigenes Architekturbüro in Berlin, seit 1996 auch eines in der Lutherstadt Wittenberg. In Halle (Saale) hat Pinardi von 2001 bis 2005 außerdem schon einmal in einem Gestaltungsbeirat mitgewirkt. Diplom-Ingenieur Martin Reichert erlangte Bekanntheit durch seine Arbeit an der Berliner Museumsinsel, wo er dem Team um Stararchitekt David Chipperfield angehörte. Für ihn leitete Reichert das Projektteam bei der Restaurierung des Neuen Museums, das vielen als geniale Verbindung von historischem und modernem Bauen gilt.

Ulla Luther, Staatsrätin a.D. sowie Stadtplanerin und Architektin, ist in Potsdam keine Unbekannte – sitzt sie doch im Beirat der in der Schiffbauergasse ansässigen Bundesstiftung Baukultur. Michael Bräuer, 1943 in Dresden geboren, lebt heute in Rostock. Er ist Vizedirektor der Sektion Baukunst der Berliner Akademie der Künste und seit 1992 Chef der Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz beim Bundesbauministerium. Auch Bräuer hat bereits Erfahrungen mit der Arbeit von Gestaltungsbeiräten: Er sitzt seit Jahren in dem Gremium der Hansestadt Wismar. Architektin und Landschaftsplanerin Regina Poly hat mit ihrem Büro bereits 13 erste Preise gewonnen – vor allem für die Gestaltung städtischer Plätze und Außenanlagen, darunter die Innenhöfe des Bundesfinanzministeriums, den Vorplatz des neuen Abgeordnetenhauses, die Außenanlagen der Humboldt-Universität in Berlin-Adlershof und den St.-Jakobs-Platz um die Synagoge in München. Christian Rapp schließlich hat einen Lehrstuhl an der Technischen Universität im niederländischen Eindhoven inne und leitet außerdem ein Architekturbüro mit Standorten in Berlin und Rotterdam.

An der Einberufung eines Gestaltungsrates hatte es vorab Kritik gegeben. So hatten etwa SPD und CDU moniert, dass engagierte Potsdamer wegen der von Klipp geforderten „Fachpreisrichter“- Qualifikation außen vor blieben. Gerieben hatte sich die SPD auch an der Summe von 80 000 Euro, die das Gremium bekommen soll – bei jährlich acht öffentlichen Tagungen.

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