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Buchbar: Auch private Veranstaltungen sind im Friedenssaal künftig möglich.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Gesucht: Stuhlpaten für den Friedenssaal

Günther Jauch hat gespendet / Außensanierung der Villa Tieck fast fertig / Ensemble-Einweihung im September

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Innenstadt - Zwei Millionen Euro hat die evangelische Friedensgemeinde aus dem zweiten Konjunkturpaket erhalten. Dafür können seit Juni 2010 die Villa Tieck, der Friedenssaal und eine Remise saniert werden. Doch womit die Stühle für die 199 Konzertplätze im Friedenssaal bezahlen? Die Antwort darauf gaben gestern Gemeindegeschäftsführer Horst-Dieter Weyrauch, Superintendent Joachim Zehner und Klaus Büstrin, Vorsitzender des Gemeindekirchenrats, vor Journalisten. Mit Stuhlpatenschaften, 150 Euro pro Stuhl, soll das Interieur des Friedenssaales finanziert werden. Der Name des Paten wird auf Wunsch an der Rücklehne zu lesen sein. Darunter wird auch der Name eines Prominenten sein, der des TV-Moderators Günther Jauch.

Am 25. September soll das erneuerte Ensemble der Villa Tieck feierlich eingeweiht werden. Während an der Villa selbst, seit 1874 „Kinderverwahranstalt“, heute Kindertagesstätte, bereits das Baugerüst abmontiert wird, sind die Bauarbeiter im 1907 errichteten Friedenssaal und in der Remise noch im Gange. Doch schon jetzt kann Weyrauch sagen: „Uns ist viel mehr gelungen, als wir uns hatten träumen lassen – eine grundhafte Sanierung.“

Die Förderbescheide für die Konjunkturpaket-II-Mittel waren im Dezember 2009 durch den Baubeigeordneten Matthias Klipp (Bündnisgrüne) an die zumeist religiösen Träger von Bausubstanz im oder am Welterbe übergeben worden. Zunächst hatte die Stadt Potsdam gar nicht an dem Programm teilnehmen wollen mit Verweis auf Haushaltsprobleme und dem zehnprozentigen Eigenanteil. Erst der Wechsel im Bauressort – von Elke von Kuick-Frenz (SPD) zu Klipp – brachte den Durchbruch. Neben der Friedensgemeinde profitieren u.a. die Kirchengemeinde Bornstedt und die Jüdische Gemeinde von dem Bundesprogramm.

Die Villa Tieck, seit langem von der Hegelallee gesehen ein „Schandfleck“, wie Klaus Büstrin sagte, wurde unter der Ägide der Architekten Jens Birnbaum und Alexander Wesch wieder auf den Zustand gebracht, wie ihn Ludwig Persius 1844 plante und wie er 1846, ein Jahr nach Persius’ Tod, realisiert worden war.

Das bauliche Ensemble werde der Kirchenarbeit zu Auftrieb verhelfen, glaubt Weyrauch. Im 19. Jahrhundert traf sich dort der „Jungfrauenverein“ - „jeden Dienstag“. Nun zieht die Junge Gemeinde in die erneuerte Remise ein, wo auch die Erzieherinnen der Kita Friedenshaus einen Pausenraum erhalten, Dort müssen sie „dann nicht mehr auf kleinen Stühlen sitzen“, freut sich Weyrauch. Guido Berg

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