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Landeshauptstadt: Geteiltes Echo auf Aus für die Havelspange

Die Grünen jubeln – dagegen fordert die CDU weiter einen dritten Havelübergang

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Nach dem Aus für den Bau der sogenannten Havelspange fallen die Reaktionen unterschiedlich aus – während die Grünen jubeln, hadern die CDU und Teile der Linken mit der Entscheidung. Das Land Brandenburg müsse die grundsätzliche Möglichkeit eines dritten Havelübergangs offenhalten, „in welcher Form auch immer“, forderte Potsdams CDU-Chefin Katherina Reiche am Donnerstag gegenüber den PNN. Anders sei der schon jetzt überbordende Verkehr in der Innenstadt nicht einzudämmen, zumal Potsdam wachse.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass das Landesverkehrsministerium die Havelspange nicht für die bundesweite Verkehrswegeplanung bis 2030 anmelden wird – es gebe keine Chance, diese Brücke vom Bund finanzieren zu lassen, hieß es. Befürworter der Havelspange zwischen den Bundesstraße 1 und 2 über den Templiner See hatten gehofft, diese könne die angespannte Verkehrslage in Potsdam entlasten. Dagegen begrüßte die Grünen- Landeschefin und Potsdamer Bundestagskandidatin Annalena Baerbock die Entscheidung als „vollen Erfolg“ für die zahlreichen Bürgerinitiativen gegen das Großprojekt. Die Stadtverwaltung solle nun ihre Planspiele zur Havelspange ad acta legen, zumal von der Brücke keine wirkliche Verkehrsentlastung zu erwarten sei. Stattdessen solle sich die Stadt für ein Bürgerticket zur besseren Finanzierung des Nahverkehrs sowie eine Regiotram zur Anbindung des Umlandes einsetzen.

Kritik kommt dagegen vom Linken- Stadtverordneten Ralf Jäkel, der bei einer Berliner Stahlbau-Firma arbeitet: Aus seiner Sicht ist die Havelspange „die einzig sinnvolle Möglichkeit zur langfristigen Stauvermeidung“. Profitieren würden etwa die Anwohner der Zeppelin- und der Breiten Straße. Dagegen hatte Linke-Umweltministerin Anita Tack zuletzt erklärt, das Projekt werde neue Belastungen bringen, vor allem für das Potsdamer Umland in Form von Lärm und schmutziger Luft. Dazu kämen millionenschwere Investitionskosten. SPD-Chef Mike Schubert sagte, er begrüße die Absage an die Havelspange. Allerdings benötige Potsdam eine kurze innerstädtische Entlastungsstraße – die sogenannte Stummel-Ises vom Hauptbahnhof bis zur Dortustraße.HK

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