Gibt es nach diesem Wahl-Drama der Potsdamer CDU überhaupt einen Gewinner? Weder für den bisherigen und wiedergewählten Potsdamer CDU-Chef Wieland Niekisch, noch für seinen unterlegenen Herausforderer Steeven Bretz war es ein ruhmreicher Abend. Denn eines wurde überdeutlich: Die Potsdamer CDU ist gespalten – allen Einheitsappellen zum Trotz. Dass dies sich allein an den Personen Niekisch und Bretz festmachen sollte, ist kaum zu glauben – auch wenn zumindest Bretz sich heftig gegen Vermutungen wehrt, seine Motivation für die Kandidatur im Petke-Lager auf Landesebene gefunden zu haben: Auswirkungen des parteiinternen Machtkampfs der Landes-CDU lassen sich schwer leugnen. Deshalb hat die Potsdamer CDU mit dieser Wahlschlacht um ihren Kreischef nichts gewonnen – eher an Glaubwürdigkeit verloren. Und wenn es einen Gewinner des Abends geben muss, dann heißt dieser Wieland Niekisch: Dem Drängen Sven Petkes, nach dem Patt im ersten Wahlgang solle Bretz seine Kandidatur zurückziehen, gab Niekisch nicht nach – und ging ins Risiko. Dafür ist er jetzt zwar ein nur mit knappster Mehrheit gewählter Potsdamer CDU-Chef – doch er amtiert nicht auf Petkes Gnaden.
Seite 12
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: