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Sport: Gewühl beim Start am Jungfernstieg Potsdams Kathrin Müller beim Triathlon-Weltcup

Vor dem Start am Jungfernstieg hat Kathrin Müller besonders großen Respekt. „Dort werden 60 Frauen mit einem Mal von einem Ponton aus ins Wasser springen, und das Gewühl, das dann einsetzen wird, habe ich noch nie erlebt.

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Vor dem Start am Jungfernstieg hat Kathrin Müller besonders großen Respekt. „Dort werden 60 Frauen mit einem Mal von einem Ponton aus ins Wasser springen, und das Gewühl, das dann einsetzen wird, habe ich noch nie erlebt. Ich hoffe, ich komme dabei gut durch, denn schon das Schwimmen kann ja vorentscheidend werden.“ Am Sonnabend steht Müller vor dem bislang hochkarätigsten Wettkampf ihrer Karriere als Triathletin: dem Weltcup in Hamburg. „Das wird mein erstes großes Eliterennen“, bestätigt die 21-Jährige vom Zeppelin-Team des OSC Potsdam. Zwar bestritt sie in der Vergangenheit bereits einige internationale Punkterennen – vor zwei Wochen im niederländischen Holten kam sie auf Platz acht –, „aber Hamburg ist ein ganz anderes Kaliber“, meint sie. „Dann kann ich schon zufrieden sein, wenn ich in der ersten Hälfte einkomme.“ Ein Blick auf die Starterliste für Sonnabend zeigt, dass Müller keineswegs untertreibt. Weltcup-Spitzenreiterin Annabel Luxford aus Australien ist in der Hansestadt ebenso dabei wie die amtierende Weltmeisterin Sheila Taormina aus den USA, Titelverteidigerin Anja Dittmer vom SC Neubrandenburg und Joelle Franzmann von Tri Sport Saar Hochwald, die sich Mitte Juni in der Potsdamer Innenstadt mit dem Deutschen Meistertitel schmückte. Nun wird in der Innenstadt Hamburgs zunächst bei den Damen und am Sonntag bei den Herren das beste Starterfeld seit den Olympischen Spielen von Athen beim Holsten City Man über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen zu erleben sein. Neben den besten Dreikämpfern der Welt werden rund 6000 „Jedermänner“ an den Start gehen. Der Zieleinlauf erfolgt direkt vor dem Rathaus, der NDR überträgt in seinem dritten Fernsehprogramm die Rennen an beiden Tagen live. „Ich bin in den letzten Wochen und Monaten immer besser in Form gekommen und fühle mich fit“, erzählte Katrin Müller, die sich nach vielem Verletzungspech wieder nach oben gearbeitet hat und im September auch im japanischen Gamagori bei den U23-Weltmeisterschaften antreten wird. Das Ticket dorthin hatte sich der Schützling von Trainer Ron Schmidt bei den Deutschen Titelkämpfen im Potsdamer Lustgarten mit seinem Sieg in der Altersklasse U23 erobert. 2002 war die Zeppelin-Athletin 11. der Junioren-WM, ein Jahr später 12. der Junioren-EM. „Hamburg wird jetzt eine noch größere Herausforderung für mich sein als Gamagori“, sagt sie. Vor Ort die Daumen drücken wollen ihr dann auch wieder Mutter Claudia und Bruder Frank. Zunächst jedoch steht die BWL-Studentin der Potsdamer Uni noch vor einer anderen Herausforderung: Heute schreibt sie in Mathe die letzte Klausur für ihr Vordiplom. Am Abend fährt sie dann nach Rostock zu Christiane Pilz, die diesjährige Deutsche Vizemeisterin von Potsdam. Am Freitag geht es weiter nach Hamburg, wo Pilz für das Triathlon Team Witten antreten wird. Die Potsdamerin und die Rostockerin sind Freundinnen. Aber wenn sie am Sonnabend gemeinsam mit 58 weiteren Frauen in die Innenalster springen, beginnt für beide der einsame Kampf um einen vorderen Platz.

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