Deutschland sucht die Superschule heißt das Format des Staatlichen Schulamtes. Wer die meisten Anrufe von Eltern und Schülern bekommt, geht in die nächste Runde des Auswahlverfahrens. Wer die wenigsten, scheidet aus. Das dauert so lange an, bis alle Anrufer gleichmäßig auf die Schulstandorte verteilt sind – weitgehend unabhängig vom realen Lernverhalten der Schüler und unabhängig vom pädagogischen Angebot der Schule. So läuft derzeit ein Ü7-Verfahren, in dem Eltern und Schüler sich nach der Grund- für eine weiterführende Schule entscheiden. Die Spielregeln dafür gibt das Ministerium vor, die danach kränkelnden Kandidaten müssen in der Kommune behandelt werden. Allein fünf Patienten sind Oberschulen, das Leiden ist lebensbedrohlich. Dabei ist die Krankheit das System selbst. Denn nicht die Schulform ist ausschlaggebend bei der Anwahl von Schülern, sondern der Leumund. Beinahe alle mögen lieber „Tokio Hotel“ als Hansi Hinterseer. Somit wird krank, wer nicht gefragt ist. Und ein Star, wer beliebt ist. Dagegen setzen sich nun drei Schulleiter zur Wehr. Sie wollen Chancengleichheit für ihre Schulformen und fordern eine Generaldebatte über die Schulstruktur in der Stadt. Das jetzige Problem der Überkapazitäten an Schulen ist nicht abrupt gekommen. Seit Jahren ist bekannt, dass ein Schülertal bevor steht. Nichts geschah. Und nun? Das Problem geringer Geburtenraten muss sich von allein lösen, das der Oberschule kann durch ein neues Masseverhältnis zwischen Ober- und Gesamtschulen in der Landeshauptstadt beeinflusst werden.
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