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Landeshauptstadt: Gibt es eine soziale Bewegung?

Im Projekthaus Babelsberg wurde in einem Workshop über soziale Projekte und ihre Finanzierung debattiert

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Babelsberg – „Brauchen soziale Bewegungen soziale Zentren?“ Um diese Frage zu diskutieren, hatte Holger Zschoge am Samstag ins Projekthaus in der Rudolf-Breitscheid-Straße eingeladen. Auf dem Programm standen ein Workshop zu sozialen Bewegungen in Brandenburg und zu Finanzierungsmöglichkeiten für Projekte. Eine Gastreferentin berichtete von den Erfahrungen der Protestbewegung beim G8-Gipfel 2001 in Genua.

Doch zunächst mussten sich die Teilnehmer in Definitionsfragen einig werden: Gibt es überhaupt soziale Bewegungen in Brandenburg? Oder nur eine einzige? Oder vielleicht gar keine? Die genannten Eigenschaften sozialer Bewegungen wurden zwar auf einer Tafel festgehalten, einig war man sich deshalb aber noch lange nicht: „Für mich sind soziale Bewegungen Menschen, die ein Problem sehen und daraufhin anfangen, sich zu bewegen“, sagte Holger Zschoge. Eine Teilnehmerin sah „Brandenburg vor allem geprägt durch die antifaschistischen und antirassistischen Bewegungen“. Eine andere Teilnehmerin widersprach: „Für mich gibt es so etwas wie soziale Bewegung nicht.“ Ziel des eintägigen Workshop sei es einerseits gewesen zu sondieren, „für wen wir noch da sein können“, erklärte Zschoge. In dem Projekthaus arbeiteten bereits mehrere Gruppen wie die Opferperspektive und der Flüchtlingsrat. Strukturell sei das Haus zwar schon recht voll, inhaltlich dagegen noch nicht ausgelastet. Andererseits wollte Zschoge den einzelnen Projekt-Mitarbeitern oder sogar den „sozialen Bewegungen“ die Möglichkeit geben, sich zu vernetzen und auszutauschen: Was funktioniert bei euch, was nicht, und warum?

Zschoge, der als Sprecher des Anti-G8-Bündnisses auch bei den Protesten während des Umweltministertreffens in Potsdam im März dabei war, hatte für den Workshop Verstärkung bekommen: Neben dem italienischen Beitrag aus Genua war auch Eckard Spoo von der „Bewegungsstiftung“ gekommen. Er wollte den Besuchern des Workshops, größtenteils in sozialen Projekten aktiv, bei Fragen zu den Finanzierungsmöglichkeiten ihrer Vorhaben helfen.

Und wenn aus diesem Workshop nun der Anfang einer sozialen Bewegung wird? „Eigentlich haben wir im Babelsberg Projekthaus keinen Platz“, sagt Holger Zschoge. „Aber den Anfang würden wir dann eben machen.“Frida Thurm

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