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Belastete Eier auch in Potsdam und anderen Teilen von Brandenburg gefunden.

© Guido Kirchner/dpa

Fipronil-Skandal: Gift-Eier in drei Kaufland-Filialen in Potsdam

Fipronil-belastete Eier sind nach Informationen der PNN an drei Kaufland-Filialen in Potsdam ausgeliefert worden. Inzwischen haben die Märkte die Produkte aus dem Sortiment genommen. Dennoch bleiben Fragen offen.

Stand:

Potsdam - Drei Kaufland-Filialen sind mit Eiern beliefert worden, die mit dem giftigen Insektizid Fipronil verseucht sind. Betroffen sind die Kaufland-Filialen in der Babelsberger Straße, Am Moosfenn und in der Zeppelinstraße. Am Freitag sei der Fachbereich für Lebensmittelüberwachung der Stadtverwaltung über die belasteten Produkte in den Märkten informiert worden, wie ein Sprecher des Potsdamer Rathauses auf PNN-Anfrage bestätigte. Die betroffenen Eier aus dem Sortiment entfernt worden. 

Kunden könnten gekaufte Eier in den Märkten ohne Vorlage von Kassenbons zurückgeben, wie ein Sprecher des Einzelhandelunternehmens sagte. Ob und seit wann vergiftete Eier in den drei Potsdamer Kaufland-Filialen verkauft wurden, darüber machte die Pressestelle keine Angaben. Nachweislich nicht betroffen seien regionale Lieferanten und Eier der hauseigenen Marke "K-Bio". "Kaufland Deutschland verkauft nur noch Eier von Lieferanten, für die ein Nachweis vorliegt, dass die Ware fipronilfrei ist", hieß es. Infolge des Fipronil-Skandals seien die laufenden Produktkontrollen verschärft worden. Unter Umständen könne es bei Eiern deshalb vorübergehend zu Lieferengpässen kommen.

Kunden können belastete Eier an der Kennzeichnung erkennen

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt vor Fipronil bei Eiern mit folgender Kennzeichnung: 

0-NL-4310001

0-NL-4352602

1-DE-0357731

1-NL-4167902

1-NL-4331901

1-NL-4339301

1-NL-4339912

1-NL-4359801

1-NL-4385701

2-NL-4015502

2-NL-4332601

2-NL-4332602

2-NL-4385702

Zentrallager in Lübbenau belieferte Kaufland-Filialen - nicht nur in Brandenburg

In insgesamt zwölf Bundesländern sind bislang Produkte mit Eiern aufgetaucht, die mit dem giftigen Stoff Fipronil verseucht sind. Einem Stoff, der verbotenerweise in Anti-Läusemittel enthalten war, welches in Ställen eingesetzt wurde.

"Es sind vermutlich alle Berliner Kaufland-Filialen mit belasteten Eiern beliefert worden", sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz am Freitagnachmittag. Die Information sei über das Schnellwarnsystem bei der Behörde sowie bei den Märkten eingegangen. "Wir nehmen an, dass Kaufland die Waren bereits entfernt hat", sagte der Sprecher. Nun schwärmen die Mitarbeiter der Bezirksämter aus, um das zu kontrollieren.

Nach PNN-Informationen ist nicht nur Berlin, sondern der gesamte Osten betroffen. Aus einem Lager in Lübbenau waren Eier, die ursprünglich aus den Niederlanden kamen, nicht nur in Kaufland-Filialen ins brandenburgische Umland und nach Berlin, sondern auch nach Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern geliefert worden.

"Sollte sich jemand Sorgen machen, er habe betroffene Eier gekauft, kann er einfach zum Kühlschrank gehen und nachsehen", beruhigte der Sprecher. Die giftbelasteten Eier sind an einer Nummer erkennbar, die der Verbraucherschutz veröffentlicht hat.

Fall in Spandau

Auch ein Supermarkt im Norden von Spandau war bereits von den giftigen Eiern betroffen. Hierbei handelte es sich - anders als bei Kaufland - aber nicht um Eier, sondern um ein "Frühstückprodukt", wie es aus der Senatsverwaltung hieß. Der Hersteller hatte sich selbst bei der Senatsverwaltung gemeldet, als er festgestellt habe, dass in seinen Produkten belastete Eier enthalten waren und diese auch an den Spandauer Supermarkt geliefert wurden.

Das Produkt ist inzwischen aus dem Sortiment genommen worden, versichert die Senatsverwaltung. Klaus Sareika, Referent des zuständigen Spandauer Stadtrats Stephan Machulik (SPD) erklärte, dass das betroffene Produkt nie in einem Regal gelandet ist und somit sich auch kein Einkäufer Sorgen machen müsse.

Ohne Hilfe der Hersteller wird es schwer

Alle Berliner Bezirke wurden von der Senatsverwaltung angewiesen, ihre Produkte auf Fipronil-Eier zu kontrollieren. Ohne Hilfe der Hersteller und Bauern könne man das aber kaum schaffen, so der Sprecher der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz. "Eier sind in so vielen Produkten verarbeitet, dass wir nicht alle prüfen können."

Die Kontrolleure können nur die Nummern auf den Eiern prüfen. Eier, die als Zutat in anderen Produkten enthalten sind, können jedoch nur durch den Hersteller als betroffen identifiziert werden.

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