Turnhalle Bornim wegen DDT-Belastung gesperrt: Gift im Dachstuhl entdeckt
Bornim - Erneut ist ein Schulstandort in Potsdam mit giftigem DDT belastet. Der Schadstoff ist bei einer Kontrolle im Dachbereich der Turnhalle des Bürgerhauses Bornim festgestellt worden, teilte die Stadtverwaltung am gestrigen Montag mit.
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Bornim - Erneut ist ein Schulstandort in Potsdam mit giftigem DDT belastet. Der Schadstoff ist bei einer Kontrolle im Dachbereich der Turnhalle des Bürgerhauses Bornim festgestellt worden, teilte die Stadtverwaltung am gestrigen Montag mit. An dem Standort soll nach den Plänen der Stadt eigentlich mit dem Beginn des neuen Schuljahres eine Grundschule eröffnen. Das Schulgebäude soll dabei in Modulbauweise entstehen. Teile des bisherigen Gebäudes sollen jedoch mitgenutzt werden. Auch die Turnhalle gehört dazu.
Der Kommunale Immobilienservice (Kis), der im Auftrag der Stadt Gebäude bewirtschaftet, hatte die „Alte Schule Bornim“ nach einem Beschluss der Stadtverordneten vom 1. Juli von der Arbeiterwohlfahrt übernommen. Anschließend sei mit einer Bestandsaufnahme der vorhandenen Gebäude begonnen worden, hieß es. Das alte Schulhaus und die Turnhalle in Bornim seien dabei hinsichtlich möglicher Schadstoffbelastungen untersucht worden. Ob auch der eigentliche Turnhallenbereich davon betroffen ist, könne gegenwärtig noch nicht gesagt werden.
Welche Gefahr von der Schadstoffbelastung ausgeht, muss noch geklärt werden. „Es ist aus Vorsichtsgründen erforderlich, den Turnhallenbetrieb vorerst einzustellen“, sagte der stellvertretende Kis-Chef Hansjörg Wapenhans. Zur Untersuchung einer möglichen Schadstoffbelastung werde der Kis ein Gutachten in Auftrag geben. Ergebnisse werden nach etwa drei Wochen erwartet. Erst danach könne über den weiteren Betrieb der Turnhalle abschließend entschieden werden. Betroffen von der Schließung sind die Sportvereine in Bornim, die die Halle derzeit nutzen. Die pünktliche Eröffnung des Schulbetriebes in der Modulschule sowie im alten Schulgebäude sei nicht in Gefahr.
Im Juni war im eigentlich bereits sanierten Haupthaus des Helmholtz-Gymnasiums giftiges DDT entdeckt worden. Die Arbeiten auf dem Schulcampus an der Kurfürstenstraße können sich deswegen bis maximal zum kommenden Frühjahr verzögern. Betroffen sind Hunderte Schüler, die nun länger in Provisorien unterrichtet werden müssen. Inzwischen haben bereits Fachfirmen begonnen, den Schadstoff zu beseitigen. Die Stadt will gegen den von ihr beauftragten Generalplaner für das Millionen-Projekt vorgehen. Das noch vor einem halben Jahrhundert weltweit verwendete und inzwischen in der EU verbotene DDT steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen und die Fruchtbarkeit bei Menschen und Tieren zu beeinträchtigen. Marco Zschieck
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