
© M. Thomas
Landeshauptstadt: Giftige Dämpfe im Schloss Charlottenhof
Schlösserstiftung muss Schinkelbau im Park Sanssouci bis auf Weiteres schließen
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Sanssouci - Wegen giftiger Dämpfe ist das Schloss Charlottenhof in Potsdam bis auf Weiteres geschlossen worden. Die Räume seien durch die Dämpfe kontaminiert, sagte die Schloss-Mitarbeiterin Tina Fiedler am Freitag. Es seien zu hohe Emissionen gemessen worden, als dass derzeit Besucher empfangen werden könnten. Um welches Gift es sich handelte, konnte sie nicht sagen.
Stiftungs-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh hatte am Nachmittag auf PNN-Anfrage noch von einer „Havarie“ gesprochen. Er sei von der Nachricht überrascht gewesen, dass das Schloss gesperrt werden muss. Laut Dorgerloh habe es eine Begehung des Daches gegeben. In deren Ergebnis erschien es „fraglich, ob Besucher schadensfrei in das Schloss“ gehen könnten. Angesichts des bevorstehenden, in der Regel besucherstarken Pfingstwochenendes sei dies besonders bedauerlich, so Dorgerloh. Anfang kommender Woche hofft der Stiftungschef konkrete Aussagen treffen zu können, woher die Dämpfe stammen und wie die Ursache beseitigt werden kann.
Das Schloss Charlottenhof verdankt seine heutige Gestalt Preußens Meisterarchitekten Karl Friedrich Schinkel. Ursprünglich war es ein barockes Gutshaus, das König Friedrich Wilhelm III. 1825 nebst Grundstück erwarb und seinem ältesten Sohn schenkte, dem späteren König Friedrich Wilhelm IV. Der Kronprinz beauftragte Schinkel mit der Umgestaltung, die zwischen 1826 und 1829 durchgeführt wurde. Parallel übernahm Peter Joseph Lenné die Gestaltung des Gartens. Die Anlage gilt als Glanzpunkt im Schaffen Schinkels, der auch die Inneneinrichtung übernahm und sogar die Möbel entwarf, und Lennés. Zeitweise wohnte Alexander von Humboldt im Schloss Charlottenhof. pee/dapd
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