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Landeshauptstadt: Gisela Rüdiger für Abberufung von Ines Reich

Kritik an Leiterin der Leistikowstraße 1

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Nauener Vorstadt - Eine Initiative von Bürgern fordert die Abberufung der Leiterin der Gedenkstätte Ehemaliges KGB-Gefängnis Leistikowstraße, Ines Reich. Initiatoren sind die ehemalige Leiterin der Potsdamer Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde, Gisela Rüdiger, und der Berliner Dirk Jungnickel. Wie Gisela Rüdiger den PNN sagte, lasse Ines Reich ein Gespür für den richtigen Umgang mit den ehemaligen Häftlingen des Untersuchungsgefängnisses des russischen Geheimdienstes vermissen. „Sie spüren, dass sie nur als Quelle genutzt werden“, erklärte Rüdiger. In ihrer mit Jungnickel verfassten Erklärung heißt es: „Wir haben den Eindruck und befürchten, dass ein Geschichtsbild vermittelt werden soll, das die Zustände in der DDR und in der damaligen sowjetischen Besatzungszone als einer kommunistischen Diktatur verharmlost und als hinzunehmende Folge des Angriffskrieges Nazi-Deutschlands dargestellt werden soll.“ Eine von Rüdiger und Jungnickel veranlasste Unterschriftenliste unterzeichneten etwa 50 Personen. Gisela Rüdiger erklärte, sie starte die Initiative als Privatperson, nicht etwa als Mitglied im Vorstand des Gedenkstättenvereins. Viele Details seien Stein des Anstoßes: Zeitzeugengespräche in der Gedenkstätte würden abgelehnt, der Menschenrechtsorganisation Memorial werde es verwehrt, Druckwerke zum Thema auszulegen, während Zeitzeugen „schockiert“ Flyer über „Historische Orte des Genusses“ in der Gedenkstätte finden. Unangemessen sei auch das Engagement Ines Reichs für eine Ausstellung über die Brandenburgische Frauenhilfe der Kirche, während der Termin für die Eröffnung der neuen Dauerausstellung mehrfach verschoben wurde.

Horst Seferens, Sprecher der Gedenkstättenstiftung, erklärte gestern: „Ines Reich steht nicht zur Disposition.“ Sie habe eine sehr erfolgreiche Werkstattwoche unter Beteiligung der Zeitzeugen organisiert. Nun werde die promovierte Historikerin mit voller Kraft an der Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Februar 2012 hinarbeiten. Die Erklärung Rüdigers und Jungnickels enthielte Vorwürfe, „die nicht mehr dem Sachstand entsprechen“. Guido Berg

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