Landeshauptstadt: „Gläserner Berg“ soll weiter wachsen
Am 6. Juni beginnen wieder Baustellenführungen auf dem Winzerberg am Park Sanssouci
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Sanssouci - Links und rechts des zentralen Aufgangs, der Bacchustreppe, können die ersten Abschnitte der Brüstungsmauer des friderizianischen Winzerbergs an der Schopenhauerstraße saniert werden. Dafür kamen am Freitagabend 1051 Euro aus einer Tombola zusammen, die vom Stadtmagazin „Potsdamlife“ auf einem Empfang zum dreijährigen Bestehen veranstaltet wurde.
Die Stabilisierung und Instandsetzung der verfallenen und durchfeuchteten Terrassenmauern stellt laut Vorstandsmitglied Peter Räsch eine große Herausforderung für den Förderverein dar. Im Vorjahr hatte der Babelsberger Tischlermeister Gerhard Rülicke an der Westseite des Winzerbergs ein über alle fünf Terrassenebenen reichendes Musterfeld angelegt. Es dient nun als Vorlage für die Wiederherstellung des gesamten, aus 96 Fenstern bestehenden gläsernen Vorbaus der Terrassen. Erhaltene Fenstergitter werden aufgearbeitet, fehlende nachgefertigt. Die einzelnen Felder wurden digital erfasst und ihr Zustand dokumentiert. Diese Übersicht kann auf der Internetseite www.winzerberg-potsdam.de eingesehen werden. Dazu läuft eine Spendenaktion, bei der Interessenten eine oder mehrere der insgesamt 5000 Glasscheiben sponsern können, die für die Erneuerung des „gläsernen Bergs“ erforderlich sind. Sie kosten jeweils 30 Euro, die Spender dürfen ihren Namen gravieren lassen. Welcher Baustand in diesem Jahr angestrebt wird, dazu konnte sich Vorstandsmitglied Peter Räsch noch nicht äußern. Der Verein hat ein Restaurierungskonzept vorgelegt, das derzeit mit der Denkmalpflege und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten als Eigentümer des Winzerberges abgestimmt wird. Erst danach soll das Jahresprogramm konkretisiert werden.
Für 2009 begann es am Samstag mit einem Frühjahrsputz, am 6. Juni um 10 Uhr wird die Reihe der öffentlichen Baustellenführungen eröffnet. Auf die Zwergschafe aus einem Erlebnisbauernhof, die als „vierbeinige Landschaftpfleger“ die Wiese am Fuß des Winzerbergs beweiden, wolle man auch in diesem Jahr nicht verzichten, bekräftigte Räsch. Bekanntlich war Anfang November 2008 eines der Schafe von Unbekannten getötet worden, zwei Tiere wurden entwendet. Ein solcher Vorfall dürfe sich nicht wiederholen, erklärte Räsch.
Den Winzerberg hatte König Friedrich II. 1763 auf dem Gelände einer ehemaligen Lehmgrube als trapezförmigen Weinberg gestalten lassen. Unter König Friedrich Wilhelm IV. wurden die baufälligen Terrassen ab 1848 von dem Architekten Ludwig Ferdinand Hesse erneuert und durch Peter Joseph Lenné als italienischer Weingarten gestaltet. E. Hoh
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