Landeshauptstadt: Glaube als Berufung – und Verwaltungsjob
Madeleine Langhans ist ab 1. August neue Pfarrerin der evangelischen Auferstehungsgemeinde in Potsdam
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„Potsdam ist eine sehr lebendige Stadt“, sagt Madeleine Langhans. „Alt und jung, gebürtige Potsdamer und Zugezogene, Stadtgebiete mit hohem Ausländeranteil also sehr bunt gemischt. Das ist schön und das reizt mich an Potsdam.“ Die 33-jährige Diplom-Gemeindepädagogin kennt die Landeshauptstadt gut: Geboren wurde sie in Babelsberg, aufgewachsen ist sie in Caputh. Nachdem sie die evangelische Pfarrhochschule Berlin besucht hatte, arbeitete sie seit 2002 unter anderem in Barnim und in der Deutschen Gemeinde in Brüssel. Seit etwa drei Jahren hat sie nun in Luckenwalde, Jüterbog und Kloster Zinna eine geteilte Pfarrstelle inne. In diesem Jahr nun folgte der Ruf aus der Heimat: Am 17. März wurde Langhans zur neuen Gemeindepfarrerin der Auferstehungsgemeinde gewählt, die sowohl die Waldstadt als auch Bergholz-Rehbrücke umfasst.
„Ich weiß, worauf ich mich einlasse, wenn ich nach Potsdam gehe“, meint Langhans. Die Situation der Potsdamer Gemeinden ist ihr vertraut, auch wenn es in den letzten Jahren einige Veränderungen gegeben habe: Der Schrumpfungsprozess der Kirche habe zwischen vielen Gemeinden zu mehr Vernetzung geführt. „Da gibt es positive Effekte, aber auch Abstriche. Wir als Kirche werden kleiner und müssen uns überlegen, wie wir das auffangen“, so Langhans. So würden sich die Gemeinden in Waldstadt und Bergholz-Rehbrücke schon Arbeitsfelder teilen, zum Beispiel den Konfirmandenunterricht. Der Strukturwandel sei eine der Herausforderungen für ihre Arbeit als neue Pfarrerin der Auferstehungsgemeinde. „Die Verwaltung wird auch in meinem Beruf immer mehr“, meint Langhans. Doch das Wichtigste in ihrer Arbeit sei immer noch der Kontakt mit der Gemeinde: „Man begegnet Menschen, die in jeder vorstellbaren Lebenssituation sind; das ist das Schönste an diesem Beruf. Man geht ihre Lebenswege ein Stück mit, unterstützt sie und lernt auch von ihnen“, sagt Langhans.
Pfarrerin war nicht ihr allererster Berufswunsch, die junge Madeleine Langhans wollte eigentlich Journalistin werden. „Aber während des Studiums in Potsdam habe ich gemerkt, dass das doch vielleicht nicht das ist, was ich wirklich kann und will“, erinnert sie sich. Ihre Entscheidung für den Beruf der Gemeindepädagogin begründet sie gerne mit dem Wort „Fügung“: „Ich komme ja nicht wie manch andere Kollegen aus einer Pfarrerdynastie. Ich habe einfach irgendwann für mich entschieden, dass mir dieser Glaube so wichtig ist, dass ich ihn gerne zu meinem Beruf machen möchte“, sagt Langhans.
Ein wesentlicher Fokus in Potsdam wird für Madeleine Langhans auf der Kinder- und Jugendarbeit liegen, die auch eines ihrer wichtigsten Anliegen in ihren bisherigen Gemeinden war: „Ich habe sehr viel Herzblut in die Konfirmandenarbeit gesteckt“, sagt Langhans über ihre Arbeit in Luckenwalde, Jüterbog und Kloster Zinna, „wir haben zum Beispiel sehr erfolgreich ein Konfirmandencamp durchgeführt. Das nehme ich als positive Idee für den Kirchenkreis in Potsdam mit.“
Der wirkliche Abschied wird aber erst in einigen Monaten erfolgen: Gewählt wurde Langhans zwar schon am 17. März, ihr offizieller Amtsantritt in Potsdam ist jedoch erst am 1. August; bis dahin wird sie die Arbeit in ihren bisherigen Gemeinde fortführen. Erik Wenk
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