Sport: Gleich Beste mit 60 Kilo auf den Schultern
Mit Neuzugang Margret Lara Vidarsdottir bereitet sich Turbine Potsdam jetzt auf die weitere Saison vor
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Nur die Neue kam aus dem Schnee zum Trainingsstart in den Luftschiffhafen. Margret Lara Vidarsdottir übte am Donnerstagabend erstmals mit ihrem neuen Verein Turbine Potsdam für die weitere Frauenfußball-Bundesligasaison. „Bei mir zu Hause in Reykjavik lag etwa ein Meter Schnee“, erzählte Islands Nationalstürmerin, die am Mittwoch aus der Heimat angereist war. Die 25-Jährige, die bislang in 80 Länderspielen 67 mal traf und 2011 für Kristianstads DFF mit 16 Treffern Torschützenkönigin der schwedischen Liga wurde, soll jetzt für den Deutschen Meister und Liga-Spitzenreiter Tore erzielen. „Ich bin hier, um dem Team zu helfen“, erzählte Vidarsdottir, die bei Turbine nur kurz „Maggie“ gerufen wird.
„Die Karten werden nun neu gemischt“, verkündete Cheftrainer Bernd Schröder. Er hatte die Isländerin für Anja Mittag geholt, die kurz vor Weihnachten Turbine Richtung schwedischem Meister FC Malmö verließ, gestern aber noch einmal im Mannschaftstrakt auftauchte und ihre letzten Sachen abgab. „Ein bisschen Wehmut ist schon da, aber die Vorfreude überwiegt“, meinte die Nationalspielerin, die Silvester in Marokko verbracht hatte und am Sonntag in den Norden fliegt.
Von dort kehrte jetzt Schwedens Nationalstürmerin Antonia Göransson zurück. „Bei mir zu Hause in Malmö lag so gut wie kein Schnee“, berichtete sie. Ebenso erging es Yuki Nagasato im heimatlichen Tokio. Sogar weit südwärts in den Sommer flogen Tabea Kemme und Sandra Starke, die in Namibia bei Starkes Eltern Karla und Richard – einer Niederländerin und einem gebürtigen Deutschen – in Windhoek Weihnachten und den Jahreswechsel erlebten. „Wir haben uns gut erholt und im Etosha-Nationalpark Löwen, Affen und Springböcke gesehen“, erzählte die braungebrannte Tabea Kemme.
Nun ist die Zeit der Erholung aber vorbei, trainieren die Potsdamerinnen für die Bundesliga-Rückrunde, die für sie am 22. Februar mit dem Nachholspiel beim Hamburger SV beginnen soll. „Ich habe schon wieder Lust auf Fußball – aber nicht auf die Vorbereitung“, gestand Mannschaftskapitänin Jennifer Zietz. Heute reist Turbine traditionell nach Zinnowitz auf der Insel Usedom, wo bis Sonntagabend morgendliche Strandläufe und zwei weitere Übungseinheiten pro Tag anstehen. Dort werden morgen auch die Nationalspielerinnen Babett Peter, Viola Odebrecht (beide Urlaub) und Bianca Schmidt (verletzt) zur Mannschaft stoßen; sie fehlten zum Trainingsauftakt.
Erste Bewährungsprobe für Turbine sind am 14. und 15. Januar die Hallenturniere in Jöllenbeck und Kiel sowie eine Woche später das DFB-Hallenmasters in Magdeburg. „Ich hoffe, dass ich dann schon spielen und treffen kann“, meinte Margret Lara Vidarsdottir, die künftig mit Genoveva Anonma (15 Saisontore) und Yuki Nagasato (8) Potsdams Sturm- Trio bilden soll. Nach einer Muskelverletzung im rechten Oberschenkel im vergangenen Oktober lässt sie sich noch physiotherapeutisch behandeln. „Wichtig ist für mich jetzt erst einmal, mit der Mannschaft zu trainieren“, erklärte die Nordländerin. Bei Kräftigungsübungen für die Beine mit einem Gummiband, Tempoläufen und Kniebeugen mit Gewichten war sie schon gut dabei. Mit 31 Kniebeugen mit 60 Kilo auf den Schultern war Vidarsdottir sogar die Beste des Auftakttrainings – vor Yuki Nagasato (30).
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