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ATLAS: Glück gehabt

ATLAS Guido Berg über die knappe Karstadt-Entscheidung Das Geld für die Sanierung der Altbauten muss in den darin befindlichen Geschäften verdient werden – dieser Satz beschreibt die ökonomische Grundlage für die Sanierung der historischen Innenstadt-Substanz. Entweder ist der Betreiber eines Einzelhandelsgeschäftes auch der Eigentümer des Hauses, in dem sich das Geschäft befindet.

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ATLAS Guido Berg über die knappe Karstadt-Entscheidung Das Geld für die Sanierung der Altbauten muss in den darin befindlichen Geschäften verdient werden – dieser Satz beschreibt die ökonomische Grundlage für die Sanierung der historischen Innenstadt-Substanz. Entweder ist der Betreiber eines Einzelhandelsgeschäftes auch der Eigentümer des Hauses, in dem sich das Geschäft befindet. Dann wird er von sich und aus betriebswirtschaftlichem Interesse einen Teil seines Geschäftserlöses in das Erscheinungsbild seines Hauses investieren. Oder er ist Mieter seines Geschäftes und beteiligt sich mit seinen Mietzahlungen an den Kosten für die Instandsetzungsaufgaben. Dies ist ein einfacher logischer Kernsatz der Stadtsanierung – und in Potsdam ist gegen ihn verstoßen worden. Die Erlöse des für den Konsumenten hochattraktiven Stern-Centers fließen nicht in die denkmalgeschützte Bausubstanz. Das Stern-Center geht in seiner Größe und in der Vielfalt seines Angebotes weit über die unmittelbaren Nahversorgungsbedürfnisse der Bewohner rundherum hinaus. Der lange Zeitraum, den Karstadt für seine Entscheidung für ein Innenstadt-Engagement benötigte, ist auch ein Indiz für die Knappheit, mit der der Kelch an Potsdam vorbei ging: Beinahe hätte es einen Riesen gegeben, neben dem für keinen anderen Platz bleibt. Glück gehabt.

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