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Landeshauptstadt: Glücksrad drehen für Potsdamer Tafel

Allerdings vorerst nur im Stern-Center / Standort Rechenzentrum noch nicht ausgehandelt

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Stern–Das Glücksrad rotiert am Samstagnachmittag im Stern-Center unablässig und die Süßigkeiten gehen weg wie die warmen Semmeln. Kein Wunder, der Spielpreis ist gering: 20 Cent für Kinder und50 Cent für Erwachsene und Nieten gibt es keine. Potsdamer Tafel steht auf der drehbaren Scheibe und auf dem Tisch mit den Süßigkeiten liegen Flyer des gemeinnützigen Vereins aus, der die Bedürftigen speist. Einmal im Jahr darf er sich kostenlos im Stern-Center aufstellen und für sich und sein Anliegen Werbung machen.

Neben dem Glücksrad steht ein zierliches Persönchen, 75 Jahre alt und seit sechs Jahren für den Verein tätig: Ruth Goldbrich. Als sie nach Potsdam gekommen sei, erzählt sie, habe sie etwas Sinnvolles machen wollen und da habe man ihr die „Tafel“ empfohlen. Die Glücksrad-Gewinne wurden alle gespendet und auch der Gastgeber beteiligte sich mit 12 Einkaufsschecks á 15 Euro. Er spendierte sozusagen die Hauptgewinne. Im vorigen Jahr habe man einfach nur drehen lassen und um Spenden gebeten, erzählt die kleine agile Frau. „Aber wir brauchen wirklich jeden Cent“, meint Ruth Goldbrich, „unter anderem für Benzin und die Ausstattung des Büros.“ Alle Mitarbeiter seien ehrenamtlich unterwegs. Die Lebensmittelspenden flössen sehr unregelmäßig, mal habe man viel und dann wieder nicht genug. Bei bestimmten Produkten dürfe aber die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Deshalb habe Lidl der Tafel das Angebot gemacht, in neun Filialen jeweils einen Kühlschrank aufzustellen, allerdings nur energieeffiziente. Nun versuche man Sponsoren zu finden, die solche Kühlschränke zur Verfügung stellen würden. Auch das Transportauto müsste mit Kühltechnik aufgerüstet werden, dafür lasse der Verein gerade einen Kostenvoranschlag machen.

Die Glücksraddreher zeigten sich auf die Frage, ob sie Verbindung zur Potsdamer Tafel hätten, eher pikiert. Nein, erklärten alle Befragten übereinstimmend, sie nutzten das Angebot nicht. Wenige interessierten sich auch für die ausliegenden Flyer und wollten sich über die Vereinsarbeit informieren.

Immer noch nicht geklärt ist der neue Standort für die Tafel. Sie möchte ins ehemalige Rechenzentrum in der Breiten Straße einziehen, verhandelt aber noch darüber, wer dort die Betriebskosten zahlt. Im Dezember soll es nun ein Gespräch mit der Sozialbeigeordneten Elona Müller und dem Sanierungsträger geben, um eine Lösung des Problems zu finden. Hella Dittfeld

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