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Von Thomas Gantz: Goldene Generation
Die WSG Waldstadt Potsdam strebt in die 2. Volleyball-Bundesliga
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Für Christoph Jahn müssen die Dinge im Sport ihre Ordnung haben. Der Trainer des Volleyball-Regionalligisten WSG Potsdam-Waldstadt ist kein übertriebener Disziplinfanatiker. Auf ein Mindestmaß an Grundsätzen, die für den Erfolg im Mannschaftssport unerlässlich sind, legt er jedoch Wert. Und er ist weiter damit gekommen, als er es selbst noch vor einigen Monaten für möglich hielt. „Ich bin selbst überrascht, wie mühelos wir uns in dieser Saison durch die Spiele bewegen“, sagt er. Bereits vier Spieltage vor dem Saisonende haben die Waldstädter die Teilnahmeberechtigung an der diesjährigen Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga Nord abgesichert (PNN berichteten). In der Tradition der Volleyball-Abteilung der WSG Waldstadt ist dieser Erfolg insofern bemerkenswert, als dass er die Erinnerung an Jahre, die rund um die 1. Männermannschaft durch Zerstrittenheit geprägt waren, endgültig vergessen machen könnte.
Heute bestimmen jugendliche Frische, sehr gutes volleyballerisches Handwerk und gesunder Ehrgeiz die Qualität einer Mannschaft, die allein ihrer Altersstruktur wegen die Hoffnung auf weitere gehaltvolle Jahre nährt. Der Altersschnitt wird eigentlich nur durch den Zuspieler Remigiusz Smolinski ein Stück nach oben gehoben. Andere Leistungsträger wie Steffen Schäperkötter. Paul Kröpelin, Carlo Richardt oder Torsten Baus sind noch nicht mal 25. Wenn man so will, hat es Jahn mit einer Art Goldener Generation zu tun, die konsequenterweise auf die Bundesliga-Bühne strebt. „Wir sind uns einig, das sportlich hinkriegen zu wollen. Als Titelträger wohlgemerkt. Das muss jetzt unser Anspruch sein“, so Jahn, dessen Spieler sich zuletzt auch immer recht zahlreich beim Frauen-Bundesligisten SC Potsdam sehen ließen.
Der weitere Gang der Dinge ist insofern klar, als dass die entscheidenden Termine stehen. Die Meldefrist für die 2. Bundesliga läuft bis zum 31. März. Am Wochenende zwischen dem 16. und 18. April wird an zwei noch konkret festzulegenden Tagen die Aufstiegsrelegation gespielt. Austragender Verein dafür wird der Aufstiegsaspirant der Nordwest-Regionalliga sein, der neben der WSG Waldstadt als Nordost-Vertreter die jeweiligen Teams der Regionalligen Nord und West empfängt. Anders als im Nordosten, wo die Dominanz der WSG Waldstadt nach Auffassung Christoph Jahns auch ein Stück weit mit anhaltendem Niveauverlust anderer Teams zu tun hat, ist die Lage in den anderen drei Staffeln derzeit noch unübersichtlich. Drei der vier Teilnehmer an der Zweitliga-Relegation erwerben das sportliche Aufstiegsrecht. Jahn und sein Co-Trainer Juri Mühlstein haben vor, sich demnächst einmal zu einer Spielbeobachtung in Richtung Hamburg zu begeben. „Wichtig wird sein, dass bei uns die Spannung nicht abfällt. Wir spielen noch zwei Ortsderbys, die Partie beim VC Bad Dürrenberg II und zum Schluss am 20. März das Heimspiel gegen Rotation Prenzlauer Berg. Dies ist in jedem Fall ein gutes Programm zur Vorbereitung auf die beiden entscheidenden Tage im April“, urteilt Christoph Jahn.
Am 24. Februar wird erst einmal über eine Ausgliederung der Volleyball-Abteilung aus der WSG Waldstadt abgestimmt. Diese wurde erforderlich, weil der WSG-Vorstand kein wirkliches Interesse an einem eventuellen Bundesliga-Aufstieg der Volleyballer hatte. Ob ein neuer Verein gegründet oder der Anschluss an einen anderen gesucht wird, ist derzeit offen. Jahn: „Da sind noch Gespräche zu führen.“
Thomas Gantz
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