Landeshauptstadt: Goldener Barbar

Zur Beilegung des Streits zwischen der Stiftung Schlösser und Gärten und der Arbeitgemeinschaft Modellfort, die sich um die Erhaltung und Wiederfreilegung des militärgeschichtlichen Denkmals im Park Sanssouci einsetzt, habe der Verein 300 Jahre Preußen wesentlich beigetragen. Dies erklärte dessen Vorsitzender Markus Wilhelmy. Der Verein hatte im Vorjahr Stiftungs-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh wegen der Querelen um das Fort seinen erstmals ausgelobten Goldenen Barbaren verliehen, worauf es zur Schlichtung des Streits gekommen sei.

Dieser Erfolg habe den Verein veranlasst, den Satirepreis 2008 nicht nur erneut zu vergeben, sondern die Verleihung auch zu einem gesellschaftlichen Ereignis zu machen, sagte Wilhelmy den PNN. Dazu wurde das Potsdamer Kabarett Obelisk als Partner gewonnen. Wie deren Chefin Gretel Schulze gestern mitteilte, wird die Verleihung am 8. August in den Räumen in der Charlottenstraße stattfinden und durch künstlerische Beiträge unterstützt. Im Anschluss steigt auf dem Hofgelände das alljährliche Sommerfest des Preußenvereins.

Ab sofort können Vorschläge für den Preisträger eingereicht werden. Der aus einem vergoldeten Neandertaler auf einem Fundamentstein des Stadtschlosses bestehende Satirepreis geht an herausragende Kulturgutvernichter, „insbesondere wenn sie ihre verwerflichen Taten mit öffentlichen Geldern finanzieren und so den Eindruck erwecken, sie handelten im Auftrag der Bevölkerung“. Er ist laut Verein nicht mit einem Preisgeld verbunden, „sondern mit der Verpflichtung, öffentlich Buße zu tun“. Einsendeschluss ist der 26. Juli. Am 3. August wird die aus dem Vereinsvorstand gebildete Jury ihre Entscheidung über den Preisträger treffen. Erfasst werden Taten zwischen Sommer 2007 und Sommer 2008. Die Vorschläge sollten mit einer detaillierten Begründung versehen sein. E. Hoh

Vorschläge an: Verein 300 Jahre Preußen, Markus Wilhelmy, Jägerstraße 17, 14467 Potsdam