zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Goldesel Jugendherberge

Auslastung weit über dem Landesdurchschnitt

Stand:

Babelsberg - Fünf Jahre nach ihrer Eröffnung zählt Potsdams Jugendherberge in der Schulstraße zu den am besten ausgelasteten Einrichtungen in Brandenburg. Im zu Ende gehenden Jahr zählte das Haus rund 30 000 Übernachtungen – mehr als ein Sechstel aller Übernachtungen in den märkischen Jugendherbergen. Die Auslastung liegt mit rund 60 Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt von etwa 40 Prozent.

Potsdam sei neben Wandlitz die „Cash Cow“, also der Goldesel Brandenburgs, sagte Thomas Seerig, Vorstandschef des Berlin-Brandenburger Landesverbandes des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH), gestern vor Journalisten. Die Einrichtung habe eine Klientel, die zielgerichtet komme – mit Berlin vor der Tür, aber abseits vom Trubel der Millionenstadt, sagte Seerig. So ziehe die Jugendherberge vor allem junge Familien an. Doch auch Schulklassen suchten sich gern Potsdam als Übernachtungsort aus und nutzten vor allem die Schlafsäle. Sehr gut aufgestellt sei die Jugendherberge auch bei den Übernachtungsmöglichkeiten für Behinderte. Sechs der insgesamt 152 Plätze des Hauses seien für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet – und nahezu immer belegt. Behindertentourismus sei ein „wachsender Bereich“, betonte Seerig. Die von einigen befürchtete Konkurrenz zu Berlin habe Potsdam nicht zu spüren bekommen, sagte DJH-Sprecher Marcus Hirschberg. So könnten sich im Gegenteil die Jugendherbergen in Potsdam und Berlin-Wannsee sogar gegenseitig „Gäste zuschieben“. Konkurrenz von privaten Anbietern spiele im preisgünstigen Segment in Potsdam keine Rolle, sagte Seerig.

Insgesamt ist der Landesverband mit dem Jubiläumsjahr – vor 100 Jahren entstand die erste Jugendherberge – sehr zufrieden. Bis zum 30. November wurden mehr als 381 000 Übernachtungen in der Region registriert. Allein auf die drei Berliner Einrichtungen entfielen davon über 183 000. Hauptsächlich in Berlin werde das Geld verdient, das anschließend wieder in die Sanierung bestehender Einrichtungen auch in Brandenburg investiert werden könne, sagte DJH-Landesverbandspräsident Steffen Reiche. In den kommenden fünf Jahren wolle man bis zu acht Millionen Euro in den Um- und Ausbau der Brandenburger Standorte stecken. Dabei geht es vor allem um die Jugendherbergen in Bad Saarow, Burg, Lübben und Buckow.

Das neue „Flaggschiff“ des regionalen DJH entsteht jedoch in Berlin. Für gut sechs Millionen Euro soll ab dem kommenden Jahr die ehemalige Ingenieur-Hochschule in Lichtenberg zu einer Herberge mit 450 Betten umgebaut werden. 2012 sollen hier die ersten Gäste übernachten. Bereits im Mai 2010 wird die Jugendherberge Milow übergeben. Die Sanierung der Bolle-Villa hat 1,3 Millionen Euro gekostet. pee

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })