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Landeshauptstadt: Goldstaub für Europa

102 Schüler aus 16 Ländern sind in dieser Woche zur Naturwissenschaftsolympiade in Potsdam

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Potsdam-West – Der naturwissenschaftliche Nachwuchs Europas ist in Potsdam versammelt. Gestern Vormittag eröffnete Thomas Rachel, Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, im Kongresshotel am Templiner See die European Union Science Olympiad (EUSO) – die Naturwissenschaftsolympiade der Europäischen Union. Europa brauche gut ausgebildete Naturwissenschaftler, betonte Rachel. 102 Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren aus 16 europäischen Ländern nehmen an der fünften Auflage des jährlich stattfindenden Wettbewerbs teil. Deutschland ist erstmals Gastgeberland. Potsdam hatte sich als Austragungsort im Vorfeld unter anderem gegen Leipzig und Kiel durchgesetzt.

Es ist ein „Teamwettbewerb“, betont Frank Heinrich, einer der Organisatoren. Jede Nation kann bis zu zwei Dreierteams stellen, die aus je einem Biologie-, einem Chemie- und einem Physikexperten bestehen. Mit 16 teilnehmenden Nationen, drei Ländern, die „Beobachter“ geschickt haben, und zusätzlichen Beobachtern aus asiatischen Ländern erreiche der Wettbewerb in Potsdam einen Teilnehmerrekord, so Heinrich. Bisher lag die Beteiligung bei „zehn bis elf Ländern“. Ausrichter des aktuellen Wettbewerbs ist das Leibniz-Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften in Kiel. Finanziert wird die Veranstaltung vom Bundesbildungsministerium.

Heute und am Donnerstag wird es für die Schüler ernst: In zwei Praktika, die an der Universität Potsdam in Golm durchgeführt werden, müssen die Teilnehmer naturwissenschaftliche Probleme bearbeiten. Die Aufgabenstellungen haben „Brandenburg- und Potsdam-Bezug“, verrät Heinrich. Sie sollten in der vergangenen Nacht noch von den Mentoren der Teams in die Landessprachen übersetzt werden. Die Gewinner werden am Sonnabend bei einer Feier in der Tropenhalle Biosphäre ihre Medaillen entgegen nehmen.

Die Schüler müssen sich in den kommenden Tagen allerdings nicht nur Fachfragen stellen. Denn es gibt auch ein Rahmenprogramm: So sind für heute Visiten an Potsdamer Schulen geplant. Über die Woche verteilt besuchen die Nachwuchsforscher, die noch bis Sonntag im Kongresshotel wohnen, außerdem unter anderem das Potsdamer Theater, das Krongut und die Brauereimanufaktur am Templiner See. Damit sie sich in der Landeshauptstadt schnell zurecht finden, werden sie von Studenten der Uni Potsdam begleitet.

„Potsdam ist der richtige Ort für eine solche Olympiade“, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) in seinem Grußwort gestern Vormittag. Er verwies auf die lange Wissenschaftstradition der Landeshauptstadt. „Naturwissenschaftler sind Goldstaub für die weitere gesellschaftliche Entwicklung Europas und der gesamten Welt“, erklärte Platzeck während der Eröffnungszeremonie. Er hoffe, dass die Schüler auch untereinander Kontakte knüpfen. Jana Haase

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