zum Hauptinhalt

ATLAS: Gradmesser

Die Gewerkschaft Verdi rasselt mit einem Säbel, auf dem das Wort „Arbeitskampf“ eingraviert ist: Am Klinikum „Ernst von Bergmann“ könnte bald gestreikt werden. Gerade für ein Krankenhaus sind Arbeitsniederlegungen nie eine gute Nachricht: Patienten vertrauen auf allzeit bereites Personal, die Unruhe eines gärenden Tarifkonflikts können sie nicht gebrauchen.

Stand:

Die Gewerkschaft Verdi rasselt mit einem Säbel, auf dem das Wort „Arbeitskampf“ eingraviert ist: Am Klinikum „Ernst von Bergmann“ könnte bald gestreikt werden. Gerade für ein Krankenhaus sind Arbeitsniederlegungen nie eine gute Nachricht: Patienten vertrauen auf allzeit bereites Personal, die Unruhe eines gärenden Tarifkonflikts können sie nicht gebrauchen. Daher ist der Druck, eine Lösung zu finden, äußerst groß. Wie es gehen kann, haben erst kürzlich die beendeten Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst bewiesen: Nach ersten flächendeckenden Warnstreiks kam doch noch ein Abschluss zustande, der mit einem Gehaltsplus von 6,3 Prozent endete. Auch in anderen Branchen standen solche Lohnsteigerungen am Ende der Verhandlungen – ein Gradmesser ist also gesetzt. In Potsdam wird das wirtschaftlich inzwischen gut aufgestellte Klinikum – gerade als dem Gemeinwohl verpflichtetes kommunales Unternehmen – gute Argumente finden und diese transparent darstellen müssen, warum ein ähnliches Lohnplus nicht möglich sein sollte. Die Gewerkschafter sollten zugleich nicht auf ihrer Maximalforderung von acht Prozent mehr Lohn beharren. Vor allem: Im Sinne der Patienten sollten sich beide Seiten möglichst bald einigen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })