ATLAS: Gradmesser
Die Frustrierten machen Ernst: Der neue Zusammenschluss der Potsdamer Bürgerinitiativen, die sich nicht ausreichend von der Stadtpolitik vertreten fühlen, will mittels eines Einwohnerantrags das System des Bürgerhaushalts revolutionieren. Wie bisher für die Jugendarbeit üblich, soll ein Prozent des städtischen Haushalts für die Potsdamer zur freien Verfügung stehen – fünf Millionen Euro pro Jahr.
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Die Frustrierten machen Ernst: Der neue Zusammenschluss der Potsdamer Bürgerinitiativen, die sich nicht ausreichend von der Stadtpolitik vertreten fühlen, will mittels eines Einwohnerantrags das System des Bürgerhaushalts revolutionieren. Wie bisher für die Jugendarbeit üblich, soll ein Prozent des städtischen Haushalts für die Potsdamer zur freien Verfügung stehen – fünf Millionen Euro pro Jahr. Das soll mit tausenden Unterschriften erzwungen werden. Doch ist so eine hohe Summe gerechtfertigt? Eigentlich wählen die Potsdamer alle fünf Jahre ein neues Stadtparlament, damit ihre Vertreter sinnvollerweise den Überblick über alle Investitionen behalten und für sie entscheiden. Dies aber trauen sich etliche Bürger inzwischen selbst auch zu, ob zu Recht oder nicht. Zumindest zeigen sie, wie groß ihr Misstrauen gegen die etablierte Politik in der Stadt ist. Insofern wird die Zahl der abgegebenen Unterschriften für den Einwohnerantrag auch zum Gradmesser für Unzufriedenheit mit den Potsdamer Verhältnissen.
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