Sport: Grenzenloser Optimismus
Turbine Potsdam startet in die neue Bundesligasaison und will wieder Meister werden
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Während sich Bernd Schröder mit Jennifer Zietz, der Mannschaftskapitänin des 1. FFC Turbine Potsdam, am Mittwoch per Flieger auf den Weg nach Frankfurt am Main machte, leitete Co-Trainer Dirk Heinrichs die Übungseinheit. Die DFB- Oberen hatten für den Abend einen Medientermin zur Bundesliga in ihrer Geschäftsstelle angesetzt, zu der jeder Ligaverein den Trainer und eine Spielerin angefordert hatte. Heinrichs sorgte indes im Luftschiffhafen für eine der letzten Trainingseinheiten, bevor Turbine am Sonntag beim Aufsteiger VfL Sindelfingen in die neue Bundesligasaison startet.
Und alles andere, als grenzenlosen Optimismus zu versprühen, liegt dem Erfolgsverein wie schon in den Vorjahren fern – keine Spur von Tiefstapelei. „Das würde uns doch sowieso keiner abnehmen“, weiß Heinrichs. „Und so können wir es auch ganz klar formulieren. Wir wollen wieder um die Meisterschaft kämpfen, im Notfall auf dem zweiten Platz landen. Im DFB-Pokal wollen wir ins Finale kommen und in der Champions League so weit vorn wie möglich landen.“
Die Voraussetzungen dafür sind nicht die schlechtesten. Mit Babett Peter und Bianca Schmidt, die zum Rivalen nach Frankfurt an den Main wechselten, sowie Viola Odebrecht, die zum VfL Wolfsburg ging, verließen die letzten verbliebenen Nationalspielerinnen den Verein. Das riss eine schmerzhafte Lücke, die jedoch so gut wie möglich geschlossen werden konnte. Mit Erica Dillmann und Wibke Meister aus dem eigenen Nachwuchs, Sara Doorsoun-Khajeh vom SC 07 Bad Neuenahr, Johanna Elsig von Bayer 04 Leverkusen, Lisa Evans vom schottischen Erstligisten Glasgow City LFC, der Belgierin Heleen Jaques (VV St. Truiden), Stefanie Mirlach vom FC Bayern München sowie der US-Amerikanerin Keelin Winters (Seattle Sounders FC) konnten acht hoffnungsvolle Spielerinnen verpflichtet werden.
„Ich denke, dass wir die Abgänge gut kompensiert haben“, schätzt Heinrichs ein. „Vor allem von Sara Doorsoun-Khajeh und ihrer Spielweise waren wir sehr überrascht und auch Keelin Winters hat sich toll entwickelt. Einige andere haben noch ein wenig mit der Trainingsumstellung zu tun, weil es bei uns eben etwas härter zugeht. Aber auch das wird sich schon bald geben.“ Auch Lisa Evans im Zusammenspiel mit Yuki Ogimi habe überzeugen können – bei der Zusammenstellung der neuen Mannschaft, so Heinrichs, sei eine gute Mischung gelungen. Einzelpersonen, so der Co-Trainer weiter, würden bei Turbine Potsdam jedoch nicht im Vordergrund stehen: „Hier geht es einzig und allein um die Mannschaft.“
Und die präsentierte sich auch im letzten Testspiel vor dem Bundesligastart noch einmal ganz souverän. Beim Zweitligisten Magdeburg lieferte das Schröder-Team am Mittwochabend einen überzeugenden 11:0-Sieg ab. Sindelfingen als Aufsteiger, so meint Heinrichs, wird am Sonntag ähnlich wie Magdeburg spielen. Die Favoritenrolle dürfte somit von vornherein klar sein. Henner Mallwitz
Anpfiff ist am Sonntag um 11 Uhr.
Henner Mallwitz
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