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Denkmal oder nicht? Die umstrittene Fläche soll ein Parkplatz werden.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Grenzschutz in der Ruinenbergkaserne

Unklarer Verlauf des Bandparks sorgt für scharfe Töne zwischen Entwicklungsträger und Anwohner

Stand:

Jägervorstadt – Wo ist die Grenze? Im Streit um die Bebauung einer Freifläche auf dem Gelände der einstigen Ruinenbergkaserne wird der Ton schärfer. Anwohner hatten ihren Protest gegen den Bau von 18 nachweispflichtigen Autostellplätzen und einem mehrstöckigen Wohnhaus öffentlich gemacht (PNN berichteten).

Neben der Furcht vor zu enger Bebauung argumentierten die Betroffenen vor allem mit den Belangen des Denkmalschutzes. „Das Gelände gehört zum Lennéschen Bandpark“, sagte Anwohner Frank Lenz. Das Gelände an der Schlegelstraße sei eine trichterförmige Aufweitung des Parks, wie auch der Bebauungsplan Nr. 65 deutlich mache, so Lenz, der mit weiteren Anwohnern für eine Freifläche kämpft. Auf dem Areal wurden bereits Fußballtore aufgestellt.

Nun haben sich auch die Geschäftsführer des verantwortlichen Entwicklungsträger Bornstedter Feld (ETBF), Horst Müller-Zinsius und Erich Jesse, per Brief zu Wort gemeldet. Aus ihrer Sicht gehört die Fläche keineswegs zum Bandpark. Dieser liege nur außerhalb der Kasernenmauer an der Schlegelstraße. Außerdem warfen sie dem Anwohner vor, durch die Fußballtore fremdes Eigentum widerrechtlich genutzt zu haben. Lenz solle es als nachsichtig betrachten, dass „wir bisher keine Maßnahmen wegen dieser dreisten unerlaubten Inbesitznahme eingeleitet haben“, heißt es in dem Brief. CDU-Stadtfraktionsvorsitzender Michael Schröder, der für die Anwohner im gestern Abend tagenden Bauausschuss Rederecht beantragt hatte, zeigte sich „befremdet“ über das Schreiben.

Das Landesdenkmalamt als oberste Schutzbehörde blieb bislang außen vor. Weder Behördenleiter Detlef Karg noch der Leiter des Bereiches Gartendenkmalpflege, Hans-Joachim Dreger, kannten den Zwist. Dreger vermutet, dass das Gelände zu DDR-Zeiten unter Schutz gestellt wurde. Bei solchen Unterschutzstellungen wurden jedoch damals keine Grenzen festgelegt. Fachmann Dreger weiter: „Die werden bei Bodendenkmälern erst seit der Wende Stück für Stück ermittelt.“ Kay Grimmer

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