Landeshauptstadt: Grippe bekämpft
Verhalten bei Ausbruch der Geflügelgrippe trainiert
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Das Szenario erinnert an den Hollywood- Streifen „Outbreak“ – eingehüllt in Schutzanzüge bewegten sich Menschen, als ob die schlimmste Epidemie ausgebrochen wäre. So weit war es am Samstag noch nicht, als die Mitarbeiter des Potsdamer Krisenstabs Tierseuchen mit Verwaltungsmitarbeitern und den Feuerwehren Bornim und Fahrland den Ernstfall probten – am Beispiel der Vogelgrippe. Denn das Risiko einer Übertragung des Virus H5N1 durch Wildvögel in Hausgeflügelbestände wird durch Experten unverändert als hoch eingeschätzt.
Maßnahmen, die bei einem Ausbruch der Geflügelgrippe in einem Nutzgeflügelbestand auf dem Gebiet der Landeshauptstadt ergriffen werden müssen, wurden dabei geprobt. Dabei ging es nicht nur um Kadaverbeseitigung oder Notschlachtung, sondern um praktische Dinge wie die Absperrung des betroffenen Gebietes sowie die Heranführung und den Aufbau der notwendigen technischen Hilfsmittel, insbesondere der Desinfektionseinrichtungen. Die Übung habe gezeigt, die Stadtverwaltung ist auf den Fall eines Influenzaausbruchs sowohl bei Wildvögeln wie auch bei Hausgeflügel vorbereitet, erklärte ein Stadtsprecher gestern.
So wurden beispielsweise im vergangenen Jahr Tierseuchenmaterialien im Wert von etwa 20 000 Euro angeschafft, darunter Schutzanzüge und mobile Desinfektionseinrichtungen. Mitarbeiter sind geschult und auf die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen einschließlich des Tötens von Tieren vorbereitet worden. denn immerhin gibt es im Stadtgebiet mehr als 2700 Stück Nutzgeflügel, verteilt auf etwa 222 Bestände. Da der Erreger nach wie vor in der Wildvogelpopulation präsent ist – weltweit sind im Jahre 2007 bisher bei 3770 Wildvögeln H5N1-Befunde festgestellt worden, 3745 Wildvögel sind daran gestorben – raten die Potsdamer Tierseuchen-Experten, die gesetzlichen Vorschriften uneingeschränkt einzuhalten. Beispielsweise sollte die Fütterung von Geflügel im Freien unterbleiben, um einen Kontakt des Hausgeflügels mit Wildvögeln auszuschließen. Auch die Sicherung der Ställe gegen unbefugten Zutritt, das Anlegen von Schutzkleidung, die Reinigung und die Desinfektion der Ställe und die Schadnagerbekämpfung seien solche Maßnahmen. Ebenso die Impfung aller Hühner- und Putenbestände gegen die atypische Geflügelpest. PNN
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