Landeshauptstadt: Groß Glienicke auf Sparkurs
Vereine und Kirchengemeinde müssen mit weniger Geld auskommen
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Groß Glienicke - Enttäuschte Gesichter auf der jüngsten Ortsbeiratssitzung: Bei der Vergabe der restlichen Mittel aus dem „Sachaufwand des Ortsteils Groß Glienicke zur Förderung des örtlichen Gemeinschaftslebens an die Vereine und für Projekte standen statt der beantragten 11 815 Euro nur 7690 Euro zur Verfügung. Das konnte die Ortsbürgermeisterin zwar bedauern, jedoch nicht ändern, denn „wir müssen jetzt mehr als 4000 Euro einsparen, so Doris Langenhoff (SPD).
Das traf vor allem den Sport-Angel-Verein Hechtsprung Groß Glienicke e. V., der für die beantragten 1000 Euro zwei Jugendangelkähne kaufen wollte. Der Antrag wurde abgelehnt, da der Verein auf dem Sacrower See und damit außerhalb des Ortes agiere, meinten vier der sieben Ortsbeiratsmitglieder. Keine Berücksichtigung fand dabei, dass der 1957 gegründete Verein nach dem 13. August 1961 durch die Staatsmacht vom Groß Glienicker See vertrieben und zum Sacrower See „umgelenkt wurde. Zweiter Verlierer war das Begegnungshaus. Von den beantragten 3000 Euro für einen Graffiti-Workshop für Jugendliche blieben am Schluss der Debatte lediglich 876 Euro als Restposten übrig.
Zuvor hatten sich der Ortsbeirat bereits darauf geeinigt, zumindest die feststehenden Kosten wie für den neuen Stromverteiler (1162 Euro) und die zusätzliche Müllentsorgung (188 Euro) an der Badewiese abzusichern. Der SC 2000 Groß Glienicke e. V. erhielt für die Beschaffung von Sportgeräten und Materialien statt der beantragten 1100 Euro nur 600 Euro. Die 300 Euro für das Projekt „Gesunde Ernährung“ der Grundschule Hanna von Pestalozza wurden mehrheitlich ohne Gegenstimme bewilligt und auch die Freiwillige Feuerwehr erhielt die beantragten 610 Euro für ihre weitere Ausstattung.
Heftig diskutiert wurde der Antrag der Evangelischen Kirchengemeinde auf Gewährung von 4500 Euro für die Fertigstellung des Gemeindehauses. Der auf 4000 Euro geänderte Antrag wurde mit vier gegen drei Stimmen angenommen. Der Kirche sei beim Kauf der kommunalen Immobilie bereits ein großer Preisnachlass eingeräumt worden, so das Argument von Andreas Menzel (Bündnis 90/Grüne) gegen die Zuwendung. Peter Kaminski (Wählergemeinschaft) sieht in Verwendung für die Sanierung des Gebäudes einen möglichen Verstoß gegen das Haushaltsrecht und will den Vorgang nochmals prüfen lassen. W. Gutzeit
W. Gutzeit
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