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Landeshauptstadt: Groß Glienicke gegen Graffiti

„Da hilft nur gründliches Abschleifen“ / Doris Langenhoff: Kein künstlerischer Ansatz erkennbar

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„Da hilft nur gründliches Abschleifen“ / Doris Langenhoff: Kein künstlerischer Ansatz erkennbar Groß Glienicke - Rechtzeitig zum Dorffest am kommenden Sonnabend erstrahlt die Bank auf dem neuen Waldspielplatz in Groß Glienicke jetzt wieder in sauberem Holzton. Gestern Morgen wurde die völlig mit Graffiti-Schmierereien übersähte massive Bankanlage neben dem Weg zur Badewiese gründlich gereinigt und neu imprägniert. „Da hilft leider nur gründliches Abschleifen“, erläuterte der Mitarbeiter der Hammer & Sohn Spielplatz GmbH aus Brandenburg an der Havel. Danach trug er als Versiegelung der Oberfläche eine Bio-Kräuter-Lasur auf. „Die verwenden wir grundsätzlich, die Lasur ist völlig ungiftig und dadurch sehr kinderfreundlich." Das besondere an dieser Aktion: Die Reinigung im Wert von etwa 200 Euro wurde vom Unternehmen auf eigene Kosten vorgenommen, als Sponsoring für den Ortsteil. „Wir warten seit 15 Jahren regelmäßig und häufig die Potsdamer Spielplatzanlagen“, sagte Geschäftsführer Christian Hammer den PNN. Da sei diese Aktion für ihn eher eine selbstverständliche Geste. Der Kontakt zur Ortsbürgermeisterin Doris Langenhoff sei über Sylvia Peukert von der Stadtverwaltung zustande gekommen, so Hammer. „Das war einfach total ärgerlich“, sagte Doris Langenhoff gestern. Kaum sei der Spielplatz eingeweiht gewesen, hätten auch schon die Schmierfinken Kletterburg und Bank „mit ihren Duftmarken“ versehen, wie sie das einschätzt. Denn bei den Farbschmierereien könne sie keinerlei künstlerischen Ansatz erkennen, so die studierte Kunstpädagogin. Es sei einfach bloß ein Ausdruck der Respektlosigkeit einiger Jugendlicher, die ihre Stärke beweisen wollten, schätzte sie ein. Die Spielplatzanlage wurde Ende Mai eingeweiht und erfreue sich seitdem großer Beliebtheit. In den Abendstunden werde die Bank von jungen Erwachsenen in Beschlag genommen, berichtete Langenhoff weiter. Erst am Vorabend habe sie wenigstens 20 dort mit ihren Bierflaschen bemerkt. Ob auch die Sprayer darunter sind, wisse man nicht so genau, so Langenhoff. Christa Esselborn-Holm, Beisitzerin im Begegnungshaus-Verein, musste erst vor wenigen Tagen feststellen, dass die Sprayer wahrscheinlich nachts tätig werden. „Am Freitagabend war auf meinem Weg zwischen Begegnungshaus und Albrechtshof noch nichts zu sehen, am nächsten Tag musste ich überall Schmierereien feststellen, diesmal in schwarz“, berichtete sie gestern. Dabei habe man gerade erst die üblichen bunten Krakeleien am Begegnungshaus und am Schild des Vereins an der Straße entfernt. Nun hoffen die Ortsbürgermeisterin und ihre vielen fleißigen Helfer in der Vorbereitung zum Dorffest darauf, die Sprayer mögen die Bank wenigstens bis dahin verschonen. Denn neben der Badewiese soll am Sonnabend die Hüpfburg stehen und gemeinsam mit der Bank zum Anlaufpunkt für die Kinder werden.W. Gutzeit

W. Gutzeit

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