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Landeshauptstadt: Groß Glienicker See nicht in Not

Das derzeit „eutrophe“ Gewässer soll bis 2015 klar und sauber werden / Aktionsplan mit Berlin

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Groß Glienicke - Der Groß Glienicker See muss laut EU-Wasser-Rahmenrichtlinie bis 2015 wieder sauber sein, stellte Antje Köhler vom Berliner Umweltsenat am Mittwochabend auf einer Informationsveranstaltung in Groß Glienicke vor rund 100 Besuchern fest. Berlin und Potsdam als die beiden Anrainer des Sees hätten sich auf einen gemeinsamen Fahrplan und auf eine Arbeitsteilung geeinigt. Berlin habe dabei den Part des „Monitorings übernommen, sagte Köhler. Denn anders als die Groß Glienicker Hälfte des Sees wurde der Berliner Teil schon lange vor dem Fall der Mauer bereits beobachtet und Proben durchgeführt.

1990 habe man feststellen müssen, dass der See durch die Einleitung der Abwässer unter anderem aus der Kaserne in der Waldsiedlung stark belastet war. Das berichtete Wilhelm Ripl, emeritierter Professor an der Technischen Universität Berlin und Experte für natürliche Wassersysteme. Seitdem habe sich das Seewasser jedoch von der damaligen Einstufung „polytroph, also trübe und nährstoffreich, bis heute „eutroph verbessert, so Antje Köhler weiter. Diese Kategorie stehe für Sichttiefen bis zu vier Metern, einen vorhandenen Schilfgürtel und einer funktionierenden Nahrungskette.

Neben den chemischen Belastungen werden heute auch fünf verschiedene biologische Komponenten von Mikroorganismen über Pflanzen bis zu Tieren untersucht. Diese Tests laufen noch bis zum Jahresende und münden dann in ein gemeinsames Konzept, worin Berlin und Potsdam alle weiteren Schritte festhalten wollen. Das gemeinsame Ziel sei klar: Der Groß Glienicker See soll wieder ein klarer und sauberer See werden. Das freute die Anwesenden von beiden Ufern des Sees zwar, doch verwies Andreas Menzel (B90/Die Grünen) als Gastgeber auf viele Einleitungsstellen von Regen- und Oberflächenwasser direkt in den See. Dafür konnte Wilhelm Ripl eine einfache Lösung zeigen: Die Niederschläge aus dem Ort sollten in das Fenn am östlichen Dorfrand geleitet werden um so den lokalen Wasserkreislauf zu stärken.

Die bereits viel diskutierte Frage nach der Zukunft der Halbinsel wurde auf eine gesonderte Veranstaltung vertagt, derzeit läuft im Berliner Bezirk Spandau ein Bürgerbegehren gegen dort geplante Bauvorhaben. Die neuen Zäune am Groß Glienicker Ufer habe man fest im Blick, sagte Markus Beck von der Potsdamer Bauaufsicht. Denn die seien zwar alle illegal errichtet worden, doch habe die Stadt den Rechtsweg der „Beseitigungsanordnung zu beschreiten. Und das könne noch dauern, sagte er. Aber alle als illegal geltenden Bauwerke im Uferbereich seien erfasst und würden auch wieder verschwinden. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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