Landeshauptstadt: Großdemo geplant

Innenstadt - Am 14. Dezember soll es in Potsdam eine Großdemonstration gegen die Kürzungen im Bildungsetat des Landes Brandenburg und gegen eine Beschneidung der Mittel für freie Schulen geben. „Wir hoffen zwar bis zuletzt, dass sich die Landesregierung eines Besseren besinnt, denn die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagte am Sonntag die Organisatorin des Bildungscamps auf dem Brauhausberg, Daniela Berg. Sechs streitbare Geister halten seit Oktober am Fuße des Berges, auf dem der Landtag noch thront, die Stellung und erfreuen sich wachsenden Zuspruchs. „Durch unsere Aktion ist es gelungen, die freien Schulen im Land zu vernetzen und ein breites Aktionsbündnis zu schaffen“, sagte Berg. Der Zuspruch sei enorm. Schulen aus ganz Brandenburg seien schon dagewesen, hätten im Container Unterricht abgehalten oder ihre politische Bildung im Landtag absolviert.

Die Abstimmung über das Bildungspaket ist für den 15. Dezember festgesetzt. Deshalb sind am Vortag in Potsdam Demonstrationen geplant, um den Bildungs-Forderungen Nachdruck zu verleihen. Gewerkschaft und Studentenbewegung sollen eingebunden werden. Man sei gerade dabei, diesen Aufmarsch zu organisieren. Die bisherigen Zugeständnisse der Landesregierung hält Berg für Taktik, die keiner freien Schule wirklich helfe. Schon jetzt höre sie von Eltern mit sehr wenig Geld wie Hartz-IV- Empfängern oder Studenten, die sie sich eine Gebührenerhöhung nicht leisten könnten. Die Wahl der Schule habe immer etwas mit deren Bildungsprofil zu tun und nicht mit dem Geldbeutel. „Sollten die Kürzungen beschlossen werden, machen wir mit unseren Protestaktionen weiter“, ist sie sicher.

Zu den Unterstützern des Bildungscamps gehört auch Schauspieler Michael Gerlinger, der seine Kinder ebenfalls in freie Schulen schickt. Er kam spontan auf die Idee, am Sonntag mit einem Adventsliedersingen gegen die Landespolitik zu protestieren. Gestern erschallte dieser „Ruf aus Potsdam“ vom Berge. dif