Hells Angels: Großeinsatz gegen Rocker in Potsdam
Am späten Freitagabend ging die Polizei in Potsdam mit einem Großeinsatz gegen ein Treffen der Hells Angels vor. Dabei waren auch ranghohe Mitglieder des Rockerklubs aus Berlin. Ermittler befürchteten, dass in Potsdam ein neuer Ableger der Hells Angels gegründet werden sollte.
Stand:
Unterstützt von einer Einsatzhundertschaft der Berliner Polizei ist die Potsdamer Polizei am späten Freitagabend in der Landeshauptstadt gegen Rocker vorgegangen. Als die insgesamt etwa 100 Polizisten gegen 22 Uhr anrückten, verbarrikadierten sich etwa ebenso viele Rocker in einem früheren Vereinsheim in der Potsdamer Charlottenstraße. Einige der Männer konnte die Polizei draußen stellen und durchsuchte sie. Anlass des Einsatzes, der in der Nacht noch andauerte, ist offenbar die Befürchtung der Polizei, dass nach dem Verbot von einzelnen Niederlassungen der „Hells Angels“ in Berlin die früheren Clubmitglieder in Potsdam einen neuen örtlichen Club gründen könnten. Grund für das Eingreifen war auch, dass ranghohe Rocker der Hells Angels aus Berlin dabei waren, darunter ein erst von einiger Zeit aus der Haft entlassenes Mitglied. Zudem fährt die Polizei nach Clubverboten in Berlin und einer Auflösung in Potsdam eine Null-Toleranz-Strategie.
Nach PNN-Informationen waren zunächst etwa 100 Mitglieder der Hells Angels und verschiedener Unterstützerclubs aus Berlin und Brandenburg in dem früheren Clubhaus der Hells Angels gewesen. Die Polizei hatte den Club seit 20 Uhr beobachtet, allerdings musste die Polizei in Potsdam erst Unterstützung anfordern. Brandenburger Einsatzkräfte waren nicht verfügbar, deshalb konnten die Polizei erst mit Verzögerung eingreifen. Es mussten Kräfte aus Berlin nach Potsdam beordert werden. Es dauerte bis 22 Uhr, bis genügend Beamte vor Ort waren.
Einige Rocker verließen zwischendurch das Haus und wurden von Beamten durchsucht. In der Nacht verhandelte die Polizei mit einer Anwältin darüber, dass sich die mit Maschinenpistolen ausgestatteten Einsatzkräfte in die Seitenstraßen zurückziehen und die Rocker freiwillig ihr Treffen auflösen.
Tatsächlichen verließen die Rocker in kleinen Gruppe das Vereinsheim der Hells Angels in Potsdam, die sich im Frühjahr nach Verboten von Berliner Klubs aufgelöst hatten. Die Rocker wurden dann an verschiedenen Stellen von der Polizei gestoppt, die Beamten nahmen die Personalien auf und durchsuchten einzelne Rocker. Der Einsatz dauerte bis spät nach Mitternacht an.
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