
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Großer Bedarf, zu wenig Lebensmittel Tafel-Ausgabestelle offiziell übergeben
Normalerweise verteilt die Ausgabestelle an der Drewitzer Straße nur am Freitag Essen, doch diesmal gab’s eine Ausnahme: Mit Sekt und Grillwürstchen feierten rund 50 Gäste am Donnerstag das 15-jährige Bestehen der Potsdamer Tafel. Auch die Ausgabestelle wurde offiziell eingeweiht, obwohl sie schon seit Ende Juni in Betrieb ist.
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Normalerweise verteilt die Ausgabestelle an der Drewitzer Straße nur am Freitag Essen, doch diesmal gab’s eine Ausnahme: Mit Sekt und Grillwürstchen feierten rund 50 Gäste am Donnerstag das 15-jährige Bestehen der Potsdamer Tafel. Auch die Ausgabestelle wurde offiziell eingeweiht, obwohl sie schon seit Ende Juni in Betrieb ist. „Ich bin sehr stolz auf das, was das Team hier erreicht“, so Johannes Wegner, Mitgründer der Potsdamer Tafel.
Gegründet wurde die auf Spenden angewiesene Institution im Februar 1998 auf Initiative des Potsdamer Round Table Serviceclubs. „Nach zwei Jahren kamen wir an unsere Grenzen, weil wir noch andere Verpflichtungen hatten“, erinnert sich Wegner. Erst nach der Vereinsgründung wurde die Organisation straffer.
Die erste Ausgabestelle war in der Baptistenkirche an der Schopenhauerstraße. Bereits 2000 kamen die Standorte Kirchsteigfeld sowie Teltow hinzu, 2002 am Schlaatz. Letzterer hatte in den vergangenen Jahren mit chaotischen Zuständen zu kämpfen und wurde im September 2012 geschlossen. Ersatz erfolgte im Juni 2013 in Form der neuen Ausgabestelle an der Drewitzer Straße, für welche die Stadt Potsdam die Mietkosten von jährlich 25 000 Euro für zehn Jahre übernahm.
Der neue Standort ist eine deutliche Verbesserung: „Wir achten sehr auf Hygiene und die Leute sind alle sehr zufrieden“, sagt Karin Huf, eine der rund 16 Mitarbeiterinnen. „Beschwerden gibt es natürlich immer mal, aber darauf reagiere ich nicht“, so die 57-jährige Ehrenamtlerin. Ein Großteil der Kunden seien Migranten, darunter Renter und Familien mit acht Kindern, sagt Huf. „Drängeleien gibt es nicht, wir lassen nur 20 Leute auf einmal rein.“
Der Bedarf ist hoch: Jeden Donnerstag kommen zwischen 120 und 150 Menschen. „Die Zahl unserer Kunden geht seit Jahren nach oben“, sagt Wegner. „Es wäre toll, wenn die Ausgabestelle sogar zwei Tage in der Woche öffnen könnte“, sagte die Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) bei einem Grußwort am Donnerstag. Gleichzeitig gehen jedoch die Lebensmittelmengen, die von den Supermärkten abgegeben werden, zurück, so Wegner: „Wir sind auf Lebensmittelsponsoren angewiesen, um den Bedarf decken zu können.“ Müller-Preinesberger rief daher alle Supermärkte der Stadt dazu auf, verstärkt die Tafel zu bedenken. Erik Wenk
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