
© Manfred Thomas
Potsdam: Großsponsor in Sicht?
Der Potsdamer Garnisonkirchen-Verein verhandelt nach eigenen angaben mit einem Mäzen.
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Innenstadt - Die Gesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche verhandelt mit einem Großsponsor. Das erklärte der Vorsitzende Johann-Peter Bauer am Samstag am Rande einer Spendenübergabe. Sollten die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden, stehe einem Baubeginn für den Turm der Garnisonkirche nichts mehr im Wege. Mindestens fünf bis zehn Millionen Euro müssten vorhanden sein, um mit dem Bauen zu beginnen. Im Moment verfügt der Verein erst über zwei Millionen. „Wir werden nicht warten, bis die Gesamtfinanzierung steht“, sagte Bauer anlässlich der Spendenübergabe. „Wir beginnen mit dem Aufbau des Turm-Mittelschiffes und werden dann nach Finanzlage weitermachen.“
Dass der Turm, wie jetzt die Linke im Stadtparlament verlangt, weiter nach hinten gesetzt und so aus dem Straßenraum herausgenommen wird, kann Bauer sich nicht vorstellen. Das Grundstück sei der Stiftung übereignet worden und gehöre ihr in Gänze. Würde davon Straßenraum abgezweigt, müsse der Grundbucheintrag geändert werden, so Bauer. Über die Gestaltung der Kapelle im Turm werde das Kuratorium entscheiden, erklärte er weiter. Bis 15. April könnten Vorschläge dafür eingereicht werden. Wie berichtet wird über die Form der Kapelle derzeit vehement gestritten.
Freuen konnte sich die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau am Samstag über eine Spende: Ruth und Uwe Swaneburg aus der nordrhein-westfälischen Kreisstadt Soest übergaben 6800 Euro für die Wetterfahne der Garnisonkirche. Das Paar führt seit vier Jahren in Soest eine Zahnarztpraxis. Dort sammelte es mit Einverständnis ihrer Patienten deren altes Zahngold. Angeregt durch die Spendenaktion für die Dresdner Frauenkirche wollten die Swaneburgs auch etwas für die Potsdamer Garnisonkirche tun. „Es sind in der Vergangenheit viele Bausünden begangen worden“, sagte Uwe Swaneburg. Man habe mithelfen wollen, sie zu heilen. Potsdams Schönheit und das Bestreben zur Wiederherstellung der alten Stadtmitte habe das Paar bei Besuchen entdeckt. Bauer zeigte sich erfreut über die Spende und überreichte den Swaneburgs einen Ziegel mit Namen und Spendensumme als Inschrift. Das Geld für die Wetterfahne, die insgesamt über 180 000 Euro kosten werde, sei bereits eingeworben worden. Die Fahne werde sieben Meter breit und zwölf Meter hoch sein. Sie besteht aus einem mit Kupfer ummantelten und dann vergoldeten Edelstahlkern. An der Spitze trägt sie als Kennzeichen Gottes eine Sonne. Hella Dittfeld
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