Landeshauptstadt: Grundy-Ufa: Mit Serien in die Prime Time Babelsberger Produzenten optimistisch
Seit fast 20 Jahren sind sie mit der RTL-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ) erfolgreich – nun will Potsdamer Produktionsfirma Grundy-Ufa das Serienformat zurück in die Hauptsendezeit am Abend bringen. „Wir haben die Erfahrung und das Potenzial“, sagte Geschäftsführer Rainer Wemcken auf Anfrage.
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Seit fast 20 Jahren sind sie mit der RTL-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ) erfolgreich – nun will Potsdamer Produktionsfirma Grundy-Ufa das Serienformat zurück in die Hauptsendezeit am Abend bringen. „Wir haben die Erfahrung und das Potenzial“, sagte Geschäftsführer Rainer Wemcken auf Anfrage. „Wir sehen bei den Sendern den Bedarf und wollen wieder Serien für die Prime Time herstellen.“
Durch die Veränderungen des Marktes sieht er Chancen, auch für den Medienstandort Potsdam: „Die Sender kaufen unterschiedlichere Programminhalte ein. Es wird weiterhin Programmevents geben, aber auch zunehmend kostengünstigere.“ Aufgrund des zunehmenden Preisdruckes erwartet Wemcken auch mehr Koproduktionen. „Teure Höhepunkte und Filme werden schwieriger zu finanzieren sein, aber das sind die Leuchttürme im Programm, ebenso Sportveranstaltungen wie Champions League oder eine Fußball-Weltmeisterschaft.“ Für das „Brot-und-Butter-Geschäft“ werde der Markt dagegen weiter wachsen.
Grundy-Ufa hat diesen Bereich wesentlich geprägt: Das Unternehmen mit Sitz in der Babelsberger Medienstadt hat mit „GZSZ“ die erste tägliche TV-Serie in Deutschland entwickelt – seit 1992 wird sie gesendet, seit 1995 in Babelsberg gedreht. Mit „Bianca – Wege zum Glück“ etablierte das Unternehmen die erste Telenovela im deutschen Fernsehen. Die Serie „Hinter Gittern“ lief zehn Jahre bei RTL in der Hauptsendezeit.
Wemcken sieht für seine fiktionalen Formate durchaus wieder Wachstumschancen. „Fiktionale Programme kosteneffektiv zu produzieren, bedeutet dabei nicht auf packende Geschichten, eine gute Inszenierung und große Bilder zu verzichten.“ In diesem Umfeld böten die täglichen Serien Halt, Identifikation mit Figuren, Unterhaltung – oder auch Ablenkung. „Gleichzeitig sind wir auch in der Vorabendzeit in der Lage, Inhalte zu transportieren, die denen eines 90-Minuten-Movies in Nichts nachstehen“, betonte er.
Auch dem Standort seines Unternehmens in Potsdam-Babelsberg bescheinigt er eine rosige Zukunft. „Die Region Berlin-Brandenburg wird weiter an Bedeutung gewinnen – zulasten von Hamburg“, meint Wemcken. Medienstandorte wie die Hansestadt oder München und Köln seien in einem gewissen Maß gesättigt. „In Köln wird beispielsweise inzwischen an jeder Ecke gedreht.“ In der Region sei dies noch nicht so. „Hier gibt es noch so viel Entwicklungspotenzial“, so Wemcken – der auch einen für Potsdam eher überraschenden Punkt anführt: „Filmschaffende und Künstler können hier auch noch leben – weil die Mieten noch bezahlbar sind.“Marion van der Kraats
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