zum Hauptinhalt

Homepage: Grüne: Ansturm auf Uni

Ministerium und Uni sehen keinen Grund zur Sorge

Stand:

Befürchtungen der Grün-Alternativen Liste an der Universität Potsdam (GAL), dass es im kommenden Semester an der Uni zu einem Chaos kommen könne, ist die Unileitung entgegen getreten. Wegen der Freigabe von mehreren bislang zulassungsbeschränkten Fächern, befürchten die Grünen einen Ansturm auf die Studienplätze der Potsdamer Uni. Uni-Sprecherin Janny Armbruster sagte jedoch den PNN, dass bei den derzeitigen Bewerberzahlen sich kein übermäßiger Ansturm abzeichne. Für die 2850 Studienplätze in den NC-Fächern gebe es rund 22 000 Bewerber, 3800 Zulassungen seien in der ersten Runde ausgesprochen worden, von denen sich allerdings erfahrungsgemäß nicht alle einschreiben würden. „Die Zahlen bewegen sich in einem ähnlichen Umfang wie im vergangenen Jahr“, so Armbruster. Offen sei allerdings, ob auf die nicht zulassungsbeschränkten Fächer – noch bis Ende September zugänglich – ein Ansturm entsteht, wenn die Ablehnungen für die NC-Fächer raus sind. „Die Hochschule macht sich derzeit keine Sorgen“, so das Fazit der Uni.

Die Grünen hatten bemängelt, dass die Universität für einen Ansturm nach der Freigabe verschiedener NC-Fächer nicht gerüstet sei, da sie „massiv unterfinanziert“ sei. Betroffen von dem Ansturm seien neben den „kleinen Fächern“ wie Russistik und Jüdische Studien auch Rechtswissenschaften und Englisch auf Lehramt. Jürgen Stelter, für die GAL Mitglied des Senats der Uni Potsdam, begrüßte zwar die Aufhebung des Numerus Clausus, befürchtet aber Konsequenzen für die Universität: „Natürlich ist es richtig, dass alle Studieninteressierten auch einen Studienplatz bekommen. Dann muss aber auch gesichert sein, dass man unter vernünftigen Bedingungen das Studium absolvieren kann.“ Das sei jetzt schon schwer, bei sehr vielen Neuimmatrikulationen werde es unmöglich. Angesichts des Bewerberansturms schließt Stelter eine Studierendenzahl von 20 000 zu Beginn des Wintersemesters nicht aus. Derzeit studieren etwa 17 500 Personen an der Uni Potsdam.

Die GAL erwartet den Studentenansturm, weil das Land laut Hochschulpakt die Studienanfängerzahlen auf gleichem Niveau halten muss, um zusätzliches Geld zu erhalten. „Hinter der Aufhebung des NC vermuten wir Wissenschaftsministerin Johanna Wanka, weil sie nur so die erforderte Quote sichern zu können glaubt“, so Stelter.

Das Wissenschaftsministerium wies den Vorstoß der Grünen zurück. „Es handelt sich um reine Spekulation“, sagte Wanka (CDU) den PNN. „Es ist erklärtes Ziel, junge Menschen für ein Studium in Brandenburg zu gewinnen. Daher warnen wir vor Panikmache, die potentielle Studierende abschreckt.“ Der NC sei nur in Fächern aufgehoben worden, die nicht voll ausgelastet sind. „Land und Hochschule gehen verantwortungsvoll mit der Situation um“, sagte Wanka. So steige der Etat der Uni Potsdam von 2006 auf 2007 um 4,4 Millionen Euro, auf rund 84,6 Millionen Euro. Für die qualitative Verbesserung der Situation insbesondere der Studienanfänger stelle das Land zum Wintersemester noch einmal 2,4 Millionen Euro zur Verfügung, von denen die Uni Potsdam zusätzlich etwa 800 000 Euro erhalte. Jan Kixmüller

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })