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Pläne für das Rechenzentrum: Grüne gegen Linke
Innenstadt - Verärgert haben die Potsdamer Grünen auf einen Antrag der oppositionellen Linke-Fraktion reagiert, das seit einem halben Jahr von Künstlern genutzte Rechenzentrum dauerhaft zu erhalten. So einfach sei es nicht, sagte die Grünen-Stadtverordnete Janny Armbruster, die den Beirat zur Arbeit des Hauses führt.
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Innenstadt - Verärgert haben die Potsdamer Grünen auf einen Antrag der oppositionellen Linke-Fraktion reagiert, das seit einem halben Jahr von Künstlern genutzte Rechenzentrum dauerhaft zu erhalten. So einfach sei es nicht, sagte die Grünen-Stadtverordnete Janny Armbruster, die den Beirat zur Arbeit des Hauses führt. Unter anderem bestehe großer Sanierungsbedarf, auch seien derzeit etwa die Fahrstühle kaputt. „Man wird also einige Millionen Euro in die Hand nehmen müssen“, so Armbruster gegenüber den PNN.
Auch der Betrieb des Hauses verursache etwa durch unzureichende Wärmedämmung enorme Kosten. Insofern sei die Problemlage zu komplex, um jetzt nach knapp einem Jahr einer erfolgreichen Arbeit eine Entfristung des Rechenzentrums zu beschließen, so Armbruster. Derzeit ist die Nutzung des Rechenzentrums an der Breiten Straße durch die Künstler auf drei Jahre befristet.
Ebenso erinnerte Armbruster an einen Beschluss der Stadtverordneten, ab 2019 die ehemalige Husarenkaserne in der Schiffbauergasse als Standort für die Kreativwirtschaft zu entwickeln. Doch unabhängig von diesen möglichen Planungen sei der Bedarf für eine Einrichtung wie das Rechenzentrum in zentraler Lage langfristig auch nach 2018 gegeben, verteidigte Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg am Dienstag den Vorstoß auf PNN-Anfrage. Denn vor allem die jetzt angesiedelten Künstler in dem Haus benötigten eine langfristige Perspektive. „Und natürlich muss man überlegen, wie man das Haus für eine längere Nutzung ertüchtigt“, sagte er. Das sei Ziel des Vorstoßes.
Der Antrag birgt auch weiteres Konfliktpotenzial. Denn einer langfristigen Nutzung müsste auch die Stiftung Garnisonkirche zustimmen – das Rechenzentrum stünde dem Schiff der Kirche im Wege, sollte dieses irgendwann einmal aufgebaut werden. Allerdings ist unklar, ob und wann sich der Bau finanzieren lässt. Offiziell äußerte sich die Stiftung bisher nicht zu dem Vorstoß der Linken. Allerdings hatte die Stiftung in der Vergangenheit mehrfach den zeitweisen Einzug der Kunst- und Kreativszene in der Nachbarschaft des künftigen Turms der Kirche begrüßt – allerdings auch klargemacht, dass im Zweifel eine Nutzung des Rechenzentrums dann ein Ende finden müsse, sollte das Kirchenschiff gebaut werden.
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