Landeshauptstadt: Grünes Licht für Fußballplatz
Mehrheit der Stadtfraktionen für Bolzanlage am Babelsberger Park / Projekt billiger als geplant
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Babelsberg - Der Bau eines Bolzplatzes am Babelsberger Park – der Siegervorschlag für das aktuelle Bürgerhaushaltsverfahren – rückt näher und wird wesentlich billiger als bisher geplant. Mittlerweile haben sich alle Fraktionen und Gruppen im Stadtparlament mit dem Vorhaben einer Sportfläche auf der Wiese zwischen Babelsberger Park und Nutheschnellstraße beschäftigt. Das Ergebnis ist eindeutig – eine „große Koalition“ aus SPD, Linken, Grünen, Die Andere und Bürgerbündnis will das Projekt unterstützen.
Das geht aus einer offiziellen Liste der Stadtverwaltung hervor, auf der die bisherigen Abstimmungsergebnisse zu allen Bürgerhaushaltsideen verzeichnet sind. Der Auflistung zufolge gibt es für den Fußballplatz nur noch Vorbehalte bei FDP und CDU: Sie wollen die Einrichtung des Sportplatzes zunächst prüfen lassen. Dennoch steht die Mehrheit der Stadtverordneten offenbar hinter dem Projekt.
Zugleich wird der Platz deutlich preiswerter als bisher von der Stadtverwaltung angegeben. In einer ersten Maximal-Variante hatte das Rathaus bisher Kosten in Höhe von 900 000 Euro angenommen – bezogen auf die Errichtung von gleich zwei Naturrasenplätzen inklusive Funktionsgebäude, Beleuchtung und Beregnungsanlage samt kleinerem Bolzplatz daneben. Nun geht die Stadt von 250 000 Euro Kosten für einen Rasenplatz mit einer „erforderlichen Mindestausstattung“ aus, teilte der Fachbereich den Fraktionen schriftlich mit. Dazu wird mit jährlichen Betriebskosten von rund 15 000 Euro gerechnet. Der Platz soll laut Fachbereich unter anderem Ballfangnetze hinter den Toren zum „Schutz des Verkehrs auf angrenzenden Straßen“ erhalten. Ebenso sind eine „Beregnungsanlage“ zum Schutz des Sportrasens im Sommer und eine „minimale Beleuchtung“ zum „gefahrlosen Verlassen“ des Areals bei Anbruch der Nacht geplant. Sei die Entscheidung für den Platz getroffen, könne er innerhalb von sechs Monaten genehmigt und errichtet werden, so der Fachbereich. Noch vor zwei Monaten hatte die Verwaltung wegen der damals noch geschätzten Kosten von rund 900 000 Euro „kurz- oder mittelfristig“ keine Chance zum Bau des Bolzplatzes gesehen.
Mit dem eindeutigen Votum der Fraktionen rückt nun wieder die Schlösserstiftung in den Fokus, die einen Sportplatz auf der städtischen Fläche neben dem angrenzenden Weltkulturerbe-Park abgelehnt hatte, weil sie Sichtachsen gefährdet sieht. Unklar ist, ob die jetzt ins Spiel gebrachte kleinere Variante ein Kompromissvorschlag sein könnte. Bei der Schlösserstiftung war zu dieser Frage gestern Nachmittag niemand mehr zu erreichen.
Für den Sportplatz am Babelsberger Park haben sich vor allem der alternative Fußballverein Concordia Nowawes und die Wählergruppe Die Andere stark gemacht. Laut ihren Worten habe gerade der Breitensport in Potsdam viel zu wenig Trainingsflächen zur Verfügung. Auch die Stadtverwaltung sieht Bedarf für fünf bis sechs weitere Sportplätze – vor allem im Norden und in Babelsberg. H. Kramer
H. Kramer
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