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ATLAS: Gutachteritis?

Es ist ein schöner Kampfbegriff: Gutachteritis. Das klingt nach rausgeworfenem Geld für Vorschläge, auf die jeder halbwegs gebildete Mensch auch allein kommen könnte.

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Es ist ein schöner Kampfbegriff: Gutachteritis. Das klingt nach rausgeworfenem Geld für Vorschläge, auf die jeder halbwegs gebildete Mensch auch allein kommen könnte. Dieser angeblichen Manie haben nun Potsdams Linke ganz offiziell den Kampf angesagt. Es geht um 327 000 Euro, die die Stadtverwaltung in diesem Jahr für Expertisen ausgeben möchte. Die Linken sehen den momentanen Wert von 185 000 Euro als angemessen. Das Problem an dem Vorschlag: Hier suchen sich die Linken den falschen Sparposten aus. Drei Gründe gibt es dafür. Potsdam ist eine stetig wachsende Stadt mit viel Planungsbedarf. Zweitens findet sich in der Landeshauptstadt ein viel kritisierter Verwaltungsapparat, der in absehbarer Zeit trotz wachsender Aufgaben kleiner werden dürfte. Zuletzt gibt es in Potsdam politische Kräfteverhältnisse, die seit 20 Jahren vor allem die SPD dominiert. Angesichts dieser Konstellation erscheinen Gutachter mit dem unbefangenen Blick von außen als oft genug nötig, um der Landeshauptstadt neue Impulse zu geben und vor Fehlern zu warnen. Und sowieso: Um wirklich viel Geld geht es beim Kampf gegen die vermeintliche Gutachteritis auch nicht. Mit echten Sparvorschlägen für Potsdam tun sich im Jahr der Oberbürgermeisterwahl aber nicht nur die Linken schwer.

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